/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Gelobt sei, der da kommt
Wolf-Dieter Kretschmer über Lukas 19,37–38.
Die ganze Menge der Jünger fing an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn!
Viele Gerüchte sind durchs Land geeilt. So ziemlich jeder hat von dem Wanderprediger gehört, der die außerordentliche Fähigkeit besitzt, Menschen zu heilen. Jetzt fragen sich die Leute, ob er der langersehnte Messias ist. Die Geister scheiden sich. Nicht alles, was man hört, passt zu den Erwartungen, die man sich zurechtgelegt hat.
Aber dann geschieht etwas ungewöhnliches. Auf dem Weg nach Jerusalem besteigt Jesus ein Eselsfüllen. Die Leute begreifen sofort, was das zu bedeuten hat. Der Prophet Sacharja hatte davon gesprochen und vorhergesagt:
Freut euch, ihr Menschen auf dem Berg Zion, jubelt laut, ihr Einwohner von Jerusalem! Seht, euer König kommt zu euch! Er ist gerecht und bringt euch Rettung. Und doch kommt er nicht stolz daher, sondern reitet auf einem Esel, ja, auf dem Fohlen einer Eselin. Sacharja 9, Vers 9
Mit diesen Worten im Ohr kennt die Menge kein Halten. Palmzweige werden von den Bäumen geholt. Jubel brandet auf. Lukas berichtet mit folgenden Worten von den Ereignissen.
Die ganze Menge der Jünger fing an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten, und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Lukas 19, Verse 37–38
Beim Nachdenken über diese Worte kommt mir ein Gedanke: Ich will einstimmen in die Freude jener Menschen, die damals am Wegrand jubelten und Jesus willkommen heißen, wo ich zu Hause bin oder wo ich arbeite.
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Kommentare (1)
Die Leute haben gemeint, alles zu begreifen - Johannes stellt die Szene im 12. Kapitel so dar:
12 Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem … mehrkommen werde, 13 nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! 14 Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: 15 »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen.«
16 Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so an ihm getan hatte.
Das ist damals und heute ähnlich: unter Rettung und Gerechtigkeit haben wir menschliche Vorstellungen und Gedanken. So gesehen passt nichts "zu den Erwartungen, die man sich zurechtgelegt hat".