Fix und fertig

Er ist fix und fertig, ist am Ende seiner Kraft - ausgelaugt und verzweifelt. So geht es Jeremia, dem biblischen Propheten vor rund 2.600 Jahren. Jeremia soll im Auftrag Gottes seine Landsleute in Jerusalem ermahnen, von ihren falschen Wegen umzukehren.

Doch das will keiner hören, und so hat Jeremia viele Feinde. Die setzen ihm so hart zu, dass Jeremia am Ende ist - fertig mit der Welt und fertig mit Gott: „Ich war so dumm, mich auf dich einzulassen, und nun hast du mich sitzengelassen. Hättest du mich nicht einfach in Ruhe lassen können? Du hast mich überredet. Ich habe gekämpft, aber verloren!“

Von Jeremia lerne ich: Ich kann Gott klagen, was mich auslaugt und überfordert und was ich gegen ihn habe. Gott hält das aus! Er braucht keine theologisch korrekten Sätze, keine wohlklingenden Worte. Gott will nicht meine Höflichkeit. Er will meine Ehrlichkeit.

Indem Jeremia Gott sagt, was ihn plagt, verwandelt sich sein Klagelied in ein Loblied. Im Buch Jeremia Kapitel 20, Vers 13 fordert mich der Prophet zum Mitsingen auf:

„Singt dem Herrn und lobt ihn! Denn er rettet den Armen aus der Gewalt seiner Feinde.“

Zwar sind durch Jeremias Gebet nicht fix alle Schwierigkeiten aus seinem Leben verschwunden, dennoch weiß er sich bei Gott verstanden und gut aufgehoben. Gottes Möglichkeiten sind niemals am Ende.

Das macht mir Mut, mit Gott so zu reden, wie mir zu Mute ist. Mit allem, was mich fertigmacht, wird Gott fertig. Darauf kann ich schon jetzt ein Loblied singen!