Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Vergeben und vergessen?

Steffen Brack über 2. Samuel 24,10.

David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts.

2. Samuel 24,10

Als Jugendlicher habe ich einmal ein Autoradio von einem Bekannten gekauft. Und ich wusste genau, dass es gestohlen war. Jahre später muss ich immer noch daran denken. Also gehe ich zur Polizeiwache in Gießen und will mich selbst anzeigen. Und dann sitze ich dort. Und mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Vor gut 3.000 Jahren war David König in Israel. Er wollte auf Gott hören. Von ganzem Herzen. Aber das hat David nicht immer geschafft. Hin und wieder hat er sich schwer versündigt. Bis hin zum Ehebruch und Mord.

Am Ende seines Lebens will David seine Truppen zählen lassen. Doch sein oberster General warnt: Es ist doch entscheidend, dass Gott mit Israel ist. Die genaue Zahl der Krieger ist total zweitrangig. Deshalb ist die Zählung ein Affront gegen Gott. Dieses Vorhaben zeigt, wie sehr David mittlerweile seiner eigenen militärischen Kraft vertraut.

Doch David will die Zahlen. 1,3 Millionen wehrfähige Männer sind es. Und erst jetzt kommt David zur Besinnung und sagt zum Gott Israels: „Ich habe schwer gesündigt, weil ich das getan habe. Doch vergib deinem Knecht seine Schuld, Gott; denn ich habe sehr dumm gehandelt.“ Das Volk Israel hat unter den Folgen von Davids Hochmut gelitten. Doch schließlich hat Gott Davids Schuld vergeben.

Wenn wir Menschen gegen Gott und seine Ordnungen handeln, hat das meist schädliche Folgen. Für uns oder für andere. Deshalb hat mir damals auch die Sache mit dem gestohlenen Radio keine Ruhe gelassen. Beim Verhör will der Polizist wissen: „Warum kommen sie denn jetzt? Nach mehreren Jahren?“ Ich sage: „Gott hat mir keine Ruhe gelassen. Ich will zu meiner Schuld stehen.“

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (2)

Steffen Brack, Redaktion ERF /

Danke für Deinen Kommentar. Gott sei mit Dir.

Markus /

Danke für deinen Anstoß, Stefan.
Mir ist, als hätte Gott durch Dich für mich geschrieben. Vielleicht ist ist es so…