Was wichtig ist

Was ist wichtig? Was steht vor allem anderen? Befragt man Menschen aus verschiedenen Kulturen, erhält man unterschiedliche Antworten. Aktuell würden stabile Preise und eine gesicherte und bezahlbare Energieversorgung in unserer Gesellschaft als besonders wichtig genannt werden.

Zur Zeit des Neuen Testaments hätte man andere Antworten erhalten. In der jüdischen Kultur war es beispielsweise bedeutsam, das Richtige zu essen. Bloß keine verbotene oder unreine Speise zu sich nehmen. Den Römern waren solche Gedanken fremd. Die hatten völlig andere Prioritäten.

Der Apostel Paulus erinnert daran, was wirklich zählt. Er schreibt:

„Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist“ (Römer 14, Vers 17).

Paulus ist das so wichtig, dass er diesem Gedanken einen größeren Abschnitt in seinem Brief an die Christen in Rom widmet. Dabei wendet er sich besonders an jene Gläubigen, deren Anliegen es ist, ja keinen Fehler zu machen.  

Worum geht es? Nach meinem Dafürhalten betreffen Gerechtigkeit und Frieden das Miteinander. Sie bilden die horizontale Dimension menschlicher Beziehungen. Die Freude im Heiligen Geist kennzeichnet die gesunde und unbelastete Beziehung zu Gott, also die vertikale Dimension. Beides ist bedeutsam und wichtiger als irgendwelche religiösen Vorschriften.

Paulus fordert mich heraus. Er zeigt mir, worauf es ankommt, nämlich auf geordnete und gesunde Verhältnisse zu meinem Nächsten und zu Gott.