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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wie kann ich Gott sehen?

Horst Kretschi über Johannes 1,18.

Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.

Johannes 1,18

„Ich habe noch keinen Gott gesehen!“ Das ist so ein typischer Satz von Menschen, die an der Existenz eines Gottes, wie er in der Bibel beschrieben wird, zweifeln. Da kann ich nur sagen: „Willkommen im Club!“. Ich habe Gott nämlich auch noch nicht gesehen, also so direkt, wie sich Menschen das ja manchmal wünschen und vorstellen. Und auch in der Bibel finden Gotteszweifler Bestätigung. Da heißt es im Johannesevangelium: „Kein Mensch hat jemals Gott gesehen“ (Johannes 1,18). 

Aber dann geht es mit folgenden Worten in dem Vers weiter: „Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist und in enger Gemeinschaft mit dem Vater lebt, hat ihn uns gezeigt.“

Dieser einzige Sohn Gottes ist Jesus Christus, dessen Geburt heute auf der gesamten Welt gefeiert wird. Nun stellt sich die Frage: Wie hat Jesus den Menschen seiner Zeit Gott gezeigt? Und welche Bedeutung hat das für mich heute?

Interessanterweise wird im Johannesevangelium nichts von der Geburt Jesu erwähnt. Er tritt vielmehr als bereits erwachsener Mensch in Erscheinung. Später im Johannesevangelium findet sich dann einer der wichtigsten Sätze in der Bibel überhaupt. Da geht es um die Motivation Gottes, seinen Sohn auf diese Welt zu schicken. Da heißt es dann: „Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16).

Gott ist Liebe, und das hat Jesus den Menschen seiner Zeit gezeigt. Durch Worte und konkrete Handlungen. Wobei das deutlichste Zeichen der Liebe Gottes in der Person Jesus selbst zu finden ist: Gott macht sich klein und wird Mensch. Der Schöpfer der Welt, der allmächtige Gott, lässt seinen Sohn in einem ärmlichen Stall zur Welt kommen. Wer also an Weihnachten in die Krippe schaut, kann Gott sehen!

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