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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ein großes Missverständnis

Wolf-Dieter Kretschmer über Jesaja 53,4

Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre.

Jesaja 53,4

Missverständnisse haben es in sich. Sie können für allerhand Durcheinander und Ärger sorgen. Deswegen ist es wichtig, dass man sie möglichst ausschließt. Dafür ist es wiederum gut, wenn man weiß, wie Missverständnisse entstehen.

Manchmal liegt es an unklaren Äußerungen meines Gegenübers. Ich verstehe nicht, was der andere sagen will und ergänze das, was ich nicht verstanden habe mit meinen eigenen Gedanken.

Viel häufiger ist jedoch etwas anderes. Ich habe beispielsweise feste Vorstellungen von einem Sachverhalt, weiß zu einhundert Prozent, wie sich die Dinge zu verhalten haben. Mit dieser Geisteshaltung bin ich unfähig zu hören, was wirklich gesagt wird.

Und das bringt mich zu einem großen Missverständnis, von dem ich im Buch Jesaja in Kapitel 53 lese:

Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Buch Jesaja 53, Vers 4

Jesaja spricht von Gottes Retter. Der hat um unser Willen Krankheit und Schmerzen auf sich geladen. Und wir? Wir haben Gottes Handeln falsch verstanden, sagt Jesaja. Das, was ihnen Erlösung brachte, haben die Menschen als Gottes Strafe missverstanden.

Was im Buch Jesaja vorhergesagt wird, trifft Jahrhunderte später genauso ein. Am Kreuz von Golgatha stirbt Gottes Retter. Jesus Christus, gemartert und geschlagen, ermöglicht meine Rettung, weil er meine Schuld auf sich lädt und mich mit Gott versöhnt.

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