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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

„Das wäre doch nicht nötig gewesen!“

Oliver Jeske über 2. Mose 35,29.

Jeder Mann und jede Frau, deren Herz dazu bereit war, etwas zu einer Arbeit beizutragen, die der HERR durch Mose aufgetragen hatte – alle diese Israeliten brachten eine Gabe für den HERRN.

2. Mose 35,29

 „Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ Ich weiß nicht, wie’s Ihnen geht. Aber ich bin mit diesem Höflichkeits-Spruch aufgewachsen. Und eigentlich ist er sehr unehrlich. Denn im Optimalfall verbirgt er etwas ganz Wunderbares – nämlich die Freude über die Tatsache: Da hat sich jemand echt Gedanken gemacht. Da hat mich jemand beschenkt und mich damit total überrascht.

Die übersprudelnde Freude über ein Geschenk, über etwas, das ich nicht einfordern kann, aber das in mir ein Strahlen auslöst, wenn ich es bekomme – das ist nicht nur etwas zutiefst Menschliches, das ist auch göttlich.

Vor über 3.000 Jahren erhielten die Menschen aus dem Volk Israel ihr erstes Heiligtum, ein Zelt, auch bekannt als die Stiftshütte. Gott gab genaue Anweisungen, wie dieser Ort der Begegnung mit ihm auszusehen hatte. Und natürlich brauchte es dazu Material, kostbare Textilien, Werkstoffe und Edelsteine.

Doch Gott ist keiner, der eine derart hochwertige Ausstattung einfach eingefordert hätte. In der Bibel, im 2. Buch Mose heißt es: „Jeder Mann und jede Frau brachten dem HERRN ihre Gabe – alle, die gern etwas zu dem Werk beitragen wollten“ (2. Mose 35,29).

Was hier geschah, war ein Fundraising – basierend ganz auf Freiwilligkeit.

Gott ist keiner, der sich seine Gunst erkaufen lässt. Gott freut sich, wenn wir freiwillig etwas in die Beziehung zu ihm investieren. Das gilt bis heute. Und deshalb bin ich gerne und freiwillig Christ.

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Kommentare (1)

Martin R. /

Sehr gut die Hoeflichkeitsformel be-& um-schrieben. Ich habe lernen dürfen, mich direkt bei meinem Gegenüber zu bedanken. Ich nehme den anderen nicht ernst, wenn ich diese Formel setze, S. Dazu Berthold Brecht