/ Anstoß - Gedanken zum Tag
An Tagen wie diesen...
Melanie Bonnkirch über Psalm 38,23.
Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe!
Am Morgen schon, da fängt es an. Das helle Piepen seines Weckers reißt ihn aus dem ohnehin unruhigen Schlaf. Er schlägt die Augen auf und merkt sofort, warum er schlecht geschlafen hat: Dröhnende Schmerzen hämmern in seinem Kopf. Also: Tablette rein, einen schnellen Kaffee, duschen und ab zur Arbeit. Doch er kommt nicht weit: Die Autoscheibe ist vereist.
Dann bricht auch noch der Eiskratzer auseinander! Auf der Arbeit ist es stressig, Aufgaben laufen heute nicht wie am Schnürchen. Das ersehnte Projekt, auf das er lange hingearbeitet hatte, bekommt ein Kollege zugesprochen. Das ist so ein Tag, den es eigentlich nicht geben kann. Irgendwie funktioniert nichts. Erschöpft, wütend und ausgelaugt kommt er nach Hause.
Wie eine Aneinanderreihung solcher Tage stelle ich mir die Situation von David vor, die er in Psalm 38 beschreibt. Er schreibt, wie Krankheit, Schmerz und Feinde ihn umringen. Jede Hoffnung, alles Gute scheint dahin. Die Kräfte schwinden. Aus tiefster Not heraus ruft David zu Gott in Vers 23: „Eile, mir beizustehen, Herr, meine Hilfe!“ David wendet sich an die einzige Stelle, die ihm helfen kann: Gott. Er vertraut auf dessen Beistand und darauf, dass Gott ihn nicht verlässt.
Ich wünsche mir, dass die Wahrheit, an der David festhält, auch tief in mein Herz rutscht. Ob es ein kräftezehrender Tag oder eine harte Lebensphase ist: Gott ist nah und mittendrin. Er ist mein Zufluchtsort, wenn um mich herum Stürme wüten.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Liebe Dani, auch meine harte Lebensphase gibt es schon seit 11 J. und wird auch nie aufören.
Durch die Taufe meiner Enkelin vor Kurzem habe ich wieder begonnen, Bibelaussagen zu lesen und manche helfen mir ein bisschen. Aber es sind halt auch nur Worte....
durch wie viele solcher Tage hat mir der Herr schon geholfen und ich kann dafür nur dankbar sein. Vielen Dank für die schöne Auslegung.
Wenn die harte Lebensphase allerdings 12 Jahre andauert ... dann fällt der Glaube von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Jahr zu Jahr schwächer aus. Es ist schon ein Wunder, dass ich überhaupt noch … mehrglaube. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Danke für die aufmunternden Worte. Danke für diesen Hoffnungsschimmer. Genau das habe ich heute gebaucht.