/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Ganz allein?
Steffen Brack über 2. Timotheus 4,17.
Paulus schreibt: Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich.
Als ich ein kleiner Junge war, hat mein Vater mich öfter mitgenommen zum Einkaufen. Einmal sind wir in einem riesigen Supermarkt. Auf dem Weg zur Kasse fällt meinem Vater ein: „Oh, ich habe etwas vergessen. Ich gehe das noch schnell holen. Warte hier auf mich.“ Und so sitze ich dann mit meinen 4 Jahren im Einkaufswagen. Ganz allein. Und ich bekomme Angst.
Paulus, einer der allerersten Gründer christlicher Gemeinden, kennt das auch: „Alle haben mich verlassen.“ Und so steht er ganz allein bei seiner ersten Anhörung vor Gericht in Rom (2. Timotheus 4,16; vgl. 4,10.12; 1,15-17). Natürlich ist die Lage von Paulus viel ernster als die Situation, die ich als kleiner Junge im Supermarkt erlebt habe. Denn inzwischen herrscht Nero in Rom. Und stellt allen nach, die an Jesus glauben. Und viele von ihnen lässt er umbringen.
Aber trotz allem, Paulus ist doch nicht ganz allein. Er schreibt dazu: „Doch Jesus stand mir bei und gab mir Kraft.“ So bitter es ist, wenn ich allein bin. Und wenn keiner meiner Freunde bei mir ist, wenn ich schwere Tage durchstehen muss. Auf eines kann ich mich verlassen. Nämlich darauf, was Paulus in so einer Lage erlebt hat: Jesus ist da. Und er wird auch mir Kraft geben. Die Kraft, die ich heute brauche.
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