/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Selbstleuchtend oder erleuchtet?
Markus Baum über Jesaja 60,1.
Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!
„Du strahlst ja so,“ sagt mein Freund zu einer Bekannten; „erzähl mal: Was ist mit dir passiert?“
Ich bin im Lauf der Jahre einigen Menschen begegnet, da hatte ich den Eindruck: Die leuchten von innen; die sind von etwas so erfüllt und beseelt, das hat Energie, das hat Kraft, das will raus, das ist im wahrsten Sinn des Wortes brandgefährlich, das hat das Potential, auch andere zu entzünden und zu entflammen. Eine geniale Idee, eine überwältigende Erfahrung, eine inspirierende Begegnung.
„Du strahlst ja so.“ Es gibt in der belebten Welt, in der Biosphäre eine ganze Reihe Lebewesen, die leuchten aus sich selbst heraus – Pilze, Algen, Geschöpfe der Tiefsee – einzelne Fisch- und Krebsarten haben diese Eigenschaft. Aber besonders leuchtstark ist das Licht, das diese Lebewesen erzeugen, nicht. Glühwürmchen müssen ja auch keine Stadien oder Baustellen ausleuchten.
Wenn es im Buch Jesaja Kapitel 60 heißt: „Mache dich auf, werde licht, denn dein Licht kommt!“ – dann ist das mit dem „licht werden“ klein geschrieben. Und das ist der Hinweis: Hier geht’s darum, dass jemand durchscheinend wird. Transparent. Nicht selbstleuchtend. Das Licht, das dort bei Jesaja angekündigt wird, das ist die Herrlichkeit Gottes – die soll aufstrahlen, durchschimmern, aus den Augen blitzen und im Leben erkennbar werden.
„Du strahlst ja so.“ Menschen sehen mir ja auch an, wenn ich bedröppelt und bedrückt bin. Also wünsche ich mir, dass sie mir auch ansehen, was mich erfüllt und begeistert. Soweit es an mir liegt, will ich transparent für Gottes Licht werden.
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