/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Wertvoll schwach
Andreas Odrich über 2. Korinther 12,10.
Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.
An meinem Wesen soll die Welt genesen. So könnte der Apostel Paulus auftreten. Schließlich ist er eine Schlüsselfigur in der Verbreitung des Glaubens zu Zeiten der ersten Christen.
Wer, wenn nicht er, könnte sich also in kostbare Gewänder hüllen und auf einem Ehrenplatz residieren. Doch genau das tut Paulus nicht. Er kehrt nach außen, was andere tunlichst unter den Teppich kehren würden:
„Ich bin guten Mutes in Schwachheit“, schreibt Paulus in einem Brief in die Gemeinde in Korinth, „ich bin guten Mutes in Misshandlungen, in Nöten und Verfolgung und Ängsten um Christi willen, denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“
Paulus sieht sich nicht als makellosen Helden, was als ehemaliger Christenverfolger auch nicht ginge. Paulus sieht sich daher vielmehr als einen, der getragen werden muss von Gott.
Ich will versuchen, genauso zu werden, wie Paulus. Frei von Fassade, offen und ehrlich. Schonungslos menschlich, vor allem gegenüber mir selbst.
Gott Raum geben, ihm Platz machen, sich von ihm tragen lassen. Das ist es, was Paulus auszeichnet. Dabei ist Paulus kein Zerknirschter, sondern ein Befreiter. Einer, der die Gnade und Hilfe Gottes aus freien Stücken annehmen kann.
Und genau das will er allen anderen Menschen weitergeben – von Gottes Gnade frei profitieren, mehr braucht es nicht, um dabei zu sein.
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