Schlechte Zeiten, gute Zeiten

Ein Beter spricht mit Gott. Sein Herz ist schwer. Das spüre ich aus seinen Worten. Ich höre aber keine Vorwürfe. Vielmehr gleicht sein Gebet einer Bestandsaufnahme. Offensichtlich handelt es sich um eine ältere Person, die betet. Also jemand mit Lebenserfahrung.

Ein Satz aus dem Gebet bleibt bei mir hängen. In Psalm 71, Vers 20 lese ich:  

Gott, der du uns viel Angst und Not hast erfahren lassen, du wirst uns wieder beleben.

Damit kann ich etwas anfangen, denn mir ist’s genauso ergangen. Ich kenne gute und weniger gute Zeiten. Angst, Trauer und notvolle Momente sind mir vertraut.

Ich weiß, dass schwere Zeiten zum Leben dazugehören. Auch ist mir klar, dass Gott solche Lebensabschnitte zulässt. Und deshalb ist mir so wichtig, was der Psalmbeter zum Schluss sagt: „Du wirst uns wieder beleben.“

Angst und schwere Zeiten haben bei Gott nicht das letzte Wort. Er beschenkt mich mit Lebensfreude und Perspektive. In der Bibelübersetzung „Das Buch“ heißt es: „Du bist es, der mich viel Not und Unglück hat sehen lassen, du wirst mich auch neu beleben und mich wieder aus den Tiefen der Erde heraufbringen.“

Hier klingt die Hoffnung an, die Jesus Christus mir zuspricht: Du wirst leben! Denn ich habe dich erlöst. Du gehörst zu mir!