/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Total vergessen
Steffen Brack über Psalm 106,4.
HERR, gedenke meiner nach der Gnade, die du deinem Volk verheißen hast; erweise an uns deine Hilfe.
Ein alter Professor hat einen vorlauten Studenten. Einer der denkt: ich weiß schon alles. Da sagt der alte Professor zu ihm: „Wissen Sie: Ich habe schon viel mehr vergessen, als Sie jemals gewusst haben.“
Menschen vergessen. Das ist offensichtlich ganz normal. Und oft ist es ja auch nicht weiter schlimm. Fatal ist unser Hang zum Vergessen aber, wenn es um Gott geht. Ein Beispiel: 1949 trat in Deutschland das Grundgesetz in Kraft. Unter dem Eindruck des verheerenden Zweiten Weltkriegs haben sich die Verfasserinnen und Verfasser dabei ganz bewusst an Gott orientiert. Und am christlichen Glauben. Heute spielt Gott in Deutschland keine Rolle mehr. Oder? Die allermeisten haben ihn vergessen. Dabei hat Gott uns so viel Gutes getan. Das Wirtschaftswunder, kein Krieg in Europa während des kalten Krieges, der Fall der Berliner Mauer.
Aber Gott? Den haben wir vergessen. Verblüfft lese ich in einem Lied in der Bibel – im Psalm 106: andere vor uns haben Gott auch schon vergessen. (vgl. Verse 13.21f).
Jetzt ist Krieg in Europa. Eine Tragödie. Seit gut zwei Jahren kämpfen wir gegen das Corona-Virus. Ob das Menschen dazu bringt, sich an Gott zu erinnern? Ich hoffe es. Und ich will mich dem anschließen, was im Psalm 106 steht: „Gott! Wenn du deinem Volk deine Liebe zeigst, dann denk auch an mich! Wenn du es befreist, dann rette mich auch!“ Im Gegensatz zu uns hat Gott uns nicht vergessen. Sie und ich – wir dürfen ihn deshalb bitten: Gott! Bitte denke doch an mich. Du liebst mich - trotz allem. Bitte rette mich aus meiner Gottvergessenheit.
Ihr Kommentar
Kommentare (5)
Lieber Herr Eberhardt,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Ja. Ich bin und bleibe tatsächlich auch zuversichtlich und positiv. Und zwar deshalb, weil Gott die Hoffnung auch noch nicht aufgegeben hat. … mehrDenn Gott will auch heute immer noch, was er schon immer gewollt hat: „Gott will, dass alle Menschen zur Erkenntnis der Wahrheit kommen und gerettet werden.“ 1.Timotheus 2,4. Und die Umkehr zu Gott und den Glauben an Jesus Christus kommen auch heute durch den, der sie schon immer bewirkt hat. Durch den Geist Gottes: „Und wenn der Heilige Geist gekommen ist, wird er den Menschen die Augen für ihre Sünde öffnen, für Gottes Gerechtigkeit und für sein Gericht.“ Johannes 16,8.
Herzliche Grüße
Steffen Brack
ERF Wetzlar
Lieber Steffen Brack,
vor über 2000 Jahren kam Jesus auf die Erde, um die Menschen zur Umkehr
zu rufen und sie mit Gott zu versöhnen. Seitdem sind viele Kriege ins Land gezogen. Die beiden … mehrWeltkriege waren ein Zeichen des Gerichts Gottes über
die Menschheit. Sicher gab es danach einen Neubeginn, welchen Gott schenkte. Aber die Schuld der Väter gerade in unserem Land wurde nicht wirklich bekannt und aufgearbeitet, auch nicht durch die Kirche. Es folgten in der Tat gute Zeiten, in denen unserem Leben gute Wege und Gedeihen beschieden war. Das Leben war in einer guten Ordnung aufgehoben, die jedoch mit dem zunehmenden Streben nach Wohlstand und menschlicher Ehre zerbrochen ist. Wenn wir heute in diese Welt und in unsere hochentwickelte Gesellschaft schauen, dann wissen wir nicht, ob es noch eine Zukunft für unsere Kinder geben wird. Es bleibt uns nichts Anderes übrig als abzuwarten, welche Wege Gott mit dieser Menschheit tatsächlich noch gehen wird. Positivismus aber, auch von christlicher Seite aus, scheint meiner Einschätzung nach nicht angebracht. Woher sollen denn der Glaube und die Umkehr kommen?
Freundliche Grüße von Frank Eberhardt
In der Not ist Gott der Beste. Dann brauchen ihn, die Menschen. Aber wehe es geht uns gut, dann sagen wir, was Gott? Das haben alles wir zustande gebracht. SCHADE!
Sehr gerne.
Ein sehr guter Anstoß! Gut, dass Gott nicht so ist wie wir…….