Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Kurz vor Schluss

Markus Baum über 1. Korinther 16,13.

Briefeschreiben ist eine Kunst, und zwar eine, die heute immer weniger Menschen beherrschen. Kurzatmiger E-Mail-Verkehr und Messengerdienste sind ja sooo praktisch. Für einen Brief muss ich mich hinsetzen, mir Gedanken machen. Mittlerweile 85 Cent Briefporto sind kein Pappenstil. Und eigenhändig schreiben, am besten so, dass man es auch entziffern kann, auch das üben immer weniger Leute ein. Wenn die Pädagogen recht haben, ist diese elementare Kulturtechnik in den letzten Jahren an den Grundschulen eher vernachlässigt worden. Mit dem Ergebnis, dass schon viele Kinder und später dann viele Erwachsene ihre liebe Mühe damit haben.

 

Briefeschreiben war auch schon vor 2.000 Jahren eine Kunst. Der Apostel Paulus hat zwar fleißig Briefe diktiert, aber eigenhändig geschrieben hat er zumeist nur den Gruß am Ende. Wesentliches kann freilich auch schon vorher stehen. Kurz vor Schluss des 1. Korintherbriefes hat Paulus seinem Sekretär in die Feder diktiert „Seid wachsam, haltet am Glauben fest, seid mutig und stark! Alles, was ihr tut, soll in Liebe geschehen!“ Das ist weniger eine Verpflichtung im Sinne von „Macht gefälligst…“, sondern ein guter Wunsch: Das empfiehlt und das wünscht und das erhofft der Mann für die Gemeinde, die er selbst gegründet und aufgebaut hat. Die besten Wünsche für Menschen, die ihm am Herzen liegen. 

 

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht: Wachsam sein, am Glauben festhalten, Mut und Tatkraft und Liebe - das wünsche ich mir selbst, und ich kenne eine ganze Reihe Menschen, denen ich das auch gönne. Zumindest Einzelnen könnte ich ja mal einen Brief schreiben. 

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.