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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ehre, wem Ehre gebührt

Joachim Bär über 3.Mose 19,32.

Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren.

3. Mose 19,32

Aufstehen, Stühle zurechtrücken, und dann alle zusammen: „Guten Morgen, Herr Gansmann!“ So habe ich einst - gemeinsam mit den Mitschülern - meinen Klassenlehrer in der Grundschule begrüßt. Jeden Morgen ging das so.

Das Ganze hat meist etwas bemüht und verschlafen geklungen. Es war aber klar: Wir haben eine Respektperson vor uns – und wir erwiesen ihr die Ehre, oder auch Wertschätzung, die es für einen funktionierenden Schulalltag braucht.

Wem der Begriff der Ehre antiquiert und zu groß scheint, dem will ich eine Aussage aus dem 3. Mosebuch ans Herz legen, die zeigt: Die Ehre gehört in den Alltag. Da heißt es: „Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren.“ (3.Mose 19,32)

Die Menschen sind also schon vor mehr als 3.000 Jahren ergraut im Alter. Aus Respekt sollten jüngere Menschen vor alten Menschen aufstehen. Wie wir damals vor dem Klassenlehrer.

Gründe gibt es genug, älteren Menschen im Alltag mit Wertschätzung und Respekt zu begegnen. Sie haben einiges an Erfahrung voraus, oft auch an Wissen. Sie haben jahrzehntelang gearbeitet, vielleicht für gute Bedingungen in unserem Land gekämpft, haben sich um ihre Kinder gekümmert.

Das ist aller Ehren wert. Indem ich älteren Menschen zuvorkommend begegne. Also auch heute meinen Sitzplatz anbiete. Mit älteren Menschen ins Gespräch komme und mich interessiere. Oder ganz praktisch helfe. Am Anfang der Corona-Zeit haben wir zum Beispiel für unsere alten Nachbarn eingekauft.

Diese Art von Ehre ist alles andere als antiquiert. Sie schenkt uns auch heute ein gutes Miteinander aller Generationen.

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Kommentare (1)

Joachim E. /

Mir ist aufgefallen, daß in Ländern, in denen es weniger Wohlstand gibt als bei uns in der BRD, alten Menschen vielmehr Achtung und Respekt geschenkt wird!