/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Warten kann hart sein
Horst Kretschi über Jakobus 5,11.
Voll Mitleid und Erbarmen ist der Herr.
Manchmal frage ich mich ja schon, wofür ich das eigentlich alles hier mache! Ich rackere mich auf der Arbeit ab, engagiere mich ehrenamtlich und bin für meine Familie da, wo ich nur kann. Und dann kommt doch wieder ein Tiefschlag. Ich sehe keinen Erfolg bei allem was ich auch tue. Das ist frustrierend und demotivierend. Das Einzige, was mich dabei gelegentlich tröstet ist die Erkenntnis, dass ich damit nicht alleine bin auf der Welt. Überall und zu jeder Zeit machen Menschen diese Erfahrung.
Deutlich wird das an einem Abschnitt aus dem Brief des Jakobus in der Bibel. Da schreibt Jakobus den Christen, die voll Ungeduld darauf warten, dass Jesus wiederkommt. Sie machen dabei offensichtlich ebenso frustrierende Erfahrungen wie ich heute. Deshalb macht Jakobus in sehr einfühlsamen und plastischen Worten deutlich, dass sie Geduld haben müssen. Wie ein Bauer, der den Samen sät, auf die Ernte warten muss, so muss auch ich in meinem Leben auf bestimmte Dinge warten. Das kann ziemlich anstrengend und hart sein. Das gelingt aber mit der Hilfe von Jesus.
Das vermittelt Jakobus den Lesern seines Briefes, und er weckt ihre Zuversicht, indem er über Jesus schreibt: "Er ist voller Barmherzigkeit und Liebe." (Jakobus 5,11) So ist Jesus. Und weil er so ist, weiß ich, dass auch alles Übel dieser Welt, aller Frust und Ärger nicht das letzte Wort haben. Das letzte Wort in allen Dingen im Diesseits und Jenseits hat Jesus. Und darauf setze ich meine Hoffnung im Glauben an ihn. Und gerade heute, wenn Menschen in Deutschland den Tag der Deutschen Einheit feiern, ist auch das ein Beispiel genau dafür. 40 Jahre lang haben Menschen dafür gebetet, dass Deutschland wieder vereint wird. Sie haben ihre Hoffnung trotz aller Widerstände auf Gott gesetzt. Ihr Glaube und ihre Geduld sind am Ende belohnt worden.
Ihr Kommentar
Kommentare (2)
Sehr geehrter Herr Kretschi,
nun sind es nicht ganz 40 Jahre wo die Mauer zwischen Ost und Westdeutschland stand. Ein Blick in die damalige Zeit zeigt, vorher war Krieg. Viele Menschen haben liebe … mehrAngehörige und ihr Zuhause verloren. Verschiedene politische Systeme waren noch neu und haben in eine ungewisse Zukunft gewiesen. Risko und Angst vor Zukunft war da, und der Aufbau eines zerstörten und zerklüfteten Europas und der Welt. Der Krieg ging damals um die ganze Welt. An sich verheerende Aussichten und eine echte Herausforderung für die ganze Menschheit. Da war es nicht leicht den Blick auf ein Morgen zu behalten, ohne Sorgen. Ich hätte mich bestimmt auch oft gesorgt.
Heute bin ich dankbar, das so viele Menschen die Hoffnung nicht aufgegeben haben und für die Wiedervereinigung eingestanden sind. Hoffnung trägt heute , wie auch vor gut 30 Jahren. Wir können Zeichen setzen mit unserem Vertrauen auf den Schöpfer und und Erlöser der Menscheheit. Nur die erlösende Botschaft des Evangeliums ist die Rettung. Da kann kommen was will. Jeder Einzelne kann darum werben und ein Mutmacher für die vielen Suchenden sein. Danke für ihre Arbeit beim ERF. Danke für die gute Ausrichtung und die mutmachenden Sendungen. Seien sie herzlich gegrüßt.
Um diesen Vers aus Jak.5,11. mit Leben zu erfüllen braucht es viel Geduld und Erfahrung mit dem Wort unseres Herrn durch Gebet.Aber dann erleben wir ein AHA-Erlebnis-an dem wir immer wieder andocken können. Helfen kann auch, wenn wir immer wieder im Gebet einfließen : Herr, Dein Wille geschehe!