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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Wenn es zur Explosion kommt

Horst Kretschi über Psalm 37,8.

Steh ab vom Zorn und lass den Grimm, entrüste dich nicht, dass du nicht Unrecht tust.

Psalm 37,8

Jetzt ist es Zeit für ein Bekenntnis. Ich fahre gelegentlich aus der Haut. Wie steht es mit Ihnen: Ist Ihnen schon mal der Geduldsfaden gerissen? Haben Sie in Gernot-Hassknecht-Manier ihr Gegenüber zusammengefaltet, dass es nicht wusste, wo oben und unten ist?

Wenn Sie auf solche Fragen beim ehrlichen Blick in den Spiegel ihrer Seele von Herzen "Nein!"  antworten können, dann schätzen Sie sich glücklich. Sie gehören zu einer verschwindenden Minderheit. Ich kenne kaum einen Menschen, der nicht schon mal in Wut und Zorn entbrannt ist. Bei manchen Leuten fällt der Vulkanausbruch heftiger aus als bei anderen, und bei manchen brodeln Wut und Zorn schneller und häufiger hoch als bei anderen.

Doch egal, ob nur gelegentlich oder regelmäßig. Der Schreiber von Psalm 37 hat folgende Botschaft für uns: "Lass dich nicht von Zorn und Wut überwältigen, denn wenn du dich ereiferst, gerätst du schnell ins Unrecht."

Wer sich ganz unvoreingenommen selbst beobachtet, wenn ihm die Hutschnur hochgeht, der wird dem Psalmisten zustimmen. Wenn ich Wut und Zorn ungezügelt laufen lasse, dann denke, sage und tue ich Dinge, die ich hinterher oft bereue.

Weil meine Gedanken einseitig sind, meine Worte übers Ziel hinausschießen und oft auch den Boden der Tatsachen verlassen. Von unüberlegten Taten mal ganz zu schweigen. Mit alldem setze ich mich selbst ins Unrecht.

Also kurzfristig Wut und Zorn besser im Zaum halten –  das verringert die Gefahr, etwas Falsches zu tun, das einem noch langfristig nachhängt.

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Kommentare (1)

Wolfgang /

Lieber Horst,
grundsätzlich stimmt das schon, denn wo die Liebe und der Friede Einzug gefunden haben, hat Zorn, Wut usw. ihr Anrecht verloren und nichts zu bestellen. Es gibt jedoch Situationen, wo mehr