Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Chefsache Liebe

Andreas Odrich über Jesaja 63,9.

Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen. Er erlöste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her.

Jesaja 63,9

„So verkehrt sind sie gar nicht“. Das sagt Gott über sein Volk, das ihn immer wieder heftig ärgert und zum Zorn reizt. So kommt es zu einem Wechselspiel. Das Volk fordert Gottes Zorn und Gericht heraus. Der reagiert, aber letztlich siegt am Ende die Liebe. "Sie sind ja mein Volk, Söhne, die nicht falsch sind," heißt es im Lutherdeutsch der Bibel.

Ist Gott ein Weichei, weiß er nicht, was er will? Ich glaube nicht. Sortieren wir deshalb die ganze Geschichte: Ja, Gott will, dass das Volk seinen Geboten folgt. Diese Gebote aber sind keine billigen Knechtschaftsregeln, die die Menschen unterdrücken sollen. Es sind Gebote, die zum gegenseitigen Respekt auffordern und ein gutes, menschliches Zusammenleben ermöglichen. Deshalb könnte Gott schon gewaltig auf den Tisch hauen, wenn er mit ansehen muss, wie diese Gebote mit Füßen getreten werden.

Doch dann handelt Gott in einer Weise, die menschlichen Ideologen und Scharfmachern zuwider sein muss. Er reagiert nicht mit Vernichtung, sondern mit Liebe, und erlöst sein Volk, "weil er Erbarmen mit ihm hat". So jedenfalls berichtet es der Prophet Jesaja. Gott lebt damit vor, was Menschen meist am schwersten fällt. Da wo er einfach ausrasten könnte, siegen am Ende Gnade und Liebe.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Margreet /

Ja Gottes Liebe ist soooo gross das ich sie nicht begreifen kann ,ich bete Ihm an