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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Jesus hat Gefühle

Ulrike Schild über Markus 6,34

Jesus sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.

Markus 6,34

Ich persönlich habe früher öfters den Satz gehört: “Glaube ist kein „Gefühl”, sondern eine Entscheidung”. Ich finde diesen Satz heute nicht ganz richtig. Und zwar deshalb, weil er eine Verengung auf die Ratio, den Verstand, den Willen, darstellt. Natürlich gibt es so etwas wie Gefühlsduselei. Was ich meine, ist etwas anderes: Ich spreche von solchen Gefühlen, von denen Gott in der Bibel sagt, dass wir sie haben sollen.

Und das ist eine ganz große Bandbreite. Freude zum Beispiel. Wo die Bibel Aufforderungen enthält, sich zu freuen, zu hoffen, dankbar zu sein - kurz, Gefühle zu zeigen, dann ist genau das damit gemeint: Mensch, lass die Gefühle doch mal in der Bandbreite zu, wie Gott sie in dich hineingelegt hat! Mensch, begegne Gott doch nicht nur mit deinem staubtrockenen Verstand Er tut es ja auch nicht. Sondern er begegnet uns mit Liebe, das ist ein sehr starkes Gefühl!

Jesus ist den Menschen auch so begegnet. Das wird z.B. sehr deutlich in diesem Satz aus dem Markusevangelium: „Jesus sah die große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.“ Das ist ein starker Ausdruck: „…es jammert ihn“. Orientierungslose, schutzlose, ausgelieferte Menschen rühren das Herz Gottes an. Menschen ohne Lobby, arme Menschen, kranke Menschen, einsame Menschen, verachtete Menschen, Menschen, die keinen Sinn im Leben gefunden haben – jammern ihn. Bringen in Jesus gar ein schmerzhaftes Gefühl hervor. 

Und auch mein Leben, mit all dem Versagen, mit dem, was schiefgelaufen ist, was schmerzt und weh tut bis in alle Glieder hinein, schmerzt auch Jesus. Wir haben einen mitfühlenden Gott und Jesus, der seine Arme ausbreitet und sagt: "Kommt her zu mir, ich will euch erquicken."

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Kommentare (1)

Urö /

Danke Frau Schild !
Seine Sie behütet und bleiben Sie gesund!
Urö