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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Handgreifliches Hören

Tobias Schier über Hesekiel 3, 10.

Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!

Hesekiel 3, 10

Manchmal spricht Gott mit den Menschen wie mit seinen Kindern, denn das sind sie ja auch. Ich mag das. Es verdeutlicht meine Beziehung zu ihm. Er ist mein Vater und ich bin sein Sohn. Das heißt, ich darf dazu lernen, Fehler machen, neu anfangen mit ihm. Es bedeutet aber auch, dass dieser väterliche Gott mir einen Rat geben darf. Dann sollte ich genau zuhören.

Ein Beispiel für diese Vater-Kind-Beziehung zwischen Gott und einem Menschen ist Hesekiel. Ein Priester und Prophet des Alten Testamentes. Gleich zu Anfang des Buches Hesekiel im dritten Kapitel sagt Gott zu dem Propheten: „Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!“ Hier spricht also nicht nur Gott mit einem Propheten, sondern auch ein Vater mit seinem Kind. Gott macht deutlich: Das, was jetzt kommt, ist wichtig. Höre mir gut zu! Was heißt gut zuhören für Gott?

„Gut zuhören“ gliedert sich in zwei Aspekte. Hesekiel hört gut zu, wenn er es mit dem Herzen und mit den Ohren tut. 1. Wer gut zuhören möchte, muss sein Herz aktivieren. Mit dem Herzen muss ich das Gehörte fassen, also ergreifen. Man würde wohl heute sagen, mach es zu deiner eigenen Herzenssache. Lass dein Herz sich mit der Sache verbinden.

2. Wer gut zuhören möchte, musss sich das Gehörte zu Ohren nehmen. Die Worte sollen nicht irgendwo in der Luft verklingen. Sie sollen auch nicht auf der einen Seite reingehen und auf der anderen wieder raus, wenn der Zufall es so will. Nein! Ich soll diese Worte an- und ernstnehmen.

Gott bittet mich also darum, handgreiflich zu werden, was seine Worte angeht. Wenn Gott der Vater das nächste Mal mit mir spricht, will ich zupacken.

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