/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Wie lange denn noch, Gott?
Steffen Brack über Psalm 13,2.
HERR, wie lange willst du mich so ganz vergessen? Wie lange verbirgst du dein Antlitz vor mir?
Eine gute Bekannte kommt an unserem Haus vorbei. Sie winkt mir zu. Fröhlich grüße ich zurück. Dabei fällt mir auf: unsere Bekannte geht ganz schön zügig den Bürgersteig entlang. Und darüber freue ich mich. Vor vielleicht 15 Jahren hatte sie nämlich einen Unfall. Und ihr Bein war sehr kompliziert gebrochen. Es wollte einfach nicht heilen. Aus den Wochen wurden Monate - und Jahre. Viele lange Jahre. Und die Fortschritte ließen auf sich warten. Damals hätte wohl niemand gedacht, dass sie eines Tages wieder so schwungvoll durch die Stadt laufen würde. Sie selbst am allerwenigsten.
Im Leid scheint wirkliche Hilfe manchmal unendlich weit weg zu sein. Das hat vor 3.000 Jahren auch David erlebt. David, der Liederdichter, Heerführer und Staatsmann. Feinde jagen ihm nach und wollen ihn umbringen. Und Gott hat der Gefahr bisher kein Ende gemacht. Dabei wäre das doch für ihn ein Leichtes. Aber der Allmächtige lässt David in seiner Not. Und der spricht nun unumwunden aus, was ihm auf dem Herzen liegt: „Gott, wie lange willst du mich noch völlig vergessen? Wie lange willst du dich noch vor mir verbergen?“ Kühne Worte, finde ich. Aber offensichtlich helfen sie David. Trotz des langen Wartens kann er an Gott festhalten. Denn er fährt fort: „Doch ich verlasse mich auf deine Gnade, und juble darüber, dass du mich retten wirst.“
Darauf will ich auch vertrauen: Dass Gott mir gnädig ist. Und dass er auch mein Leid beendet. Auch wenn ich heute nicht weiß, wann.
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Genau das ist es! Gott handelt. Doch nach Seinem Zeitplan. Er beendet das Leiden, er möchte dass wir Ihm vertrauen, in allem, auch darin dass Er das Leid (z.B. Kummer und deren Ursachen wie z.B. … mehrTrennung, Scheidung, Demütigung, Krankheiten, Hunger, Einsamkeit und so weiter) beenden wird. Doch eben zu dem von Ihm gewählten Zeitpunkt welcher oft nicht unser Wunschzeitpunkt ist. Dazu passt die Redewendungen "Alles zu Seiner Zeit."