/ Anstoß - Gedanken zum Tag
„Hilfe!“
Elke Drossmann über Matthäus 15,25.
Die kanaanäische Frau fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, hilf mir!
„Hallo“ rief ein Mann, der im Baum festsaß, weil die Leiter umgefallen war. Die Passanten grüßten freundlich. Hätte er „Hilfe“ gerufen, hätten sie sicher geholfen. Doch so ging einer nach dem anderen vorbei.
Eine Frau sagte zu Jesus nicht „hallo“, sondern gleich: „Hilfe“. Sie wusste, wen sie vor sich hatte und fiel vor Jesus auf die Knie. Zu einem König sagt man nicht „Hallo“. „Herr“ sagt sie. Mit Herr wurde ein König angeredet oder auch Gott. Und auch das Wort, das sie für Hilfe verwendet, ist typisch, wenn man damals göttliche Hilfe erbat. Hier stimmt alles: Sie huldigt Jesus, in dem sie vor ihm auf die Knie fällt. Sie redet ihn mit Herr an und ihr Herz ersehnt göttliche Hilfe.
Eins hat sie nicht bedacht. Sie ist keine Jüdin. Jesus hat den Auftrag, Juden zu helfen. Das sagt er ihr auch unmissverständlich. Doch sie bleibt hartnäckig. Diese Haltung spricht für sich: „Die kanaanäische Frau fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, hilf mir.“ (Mt. 15,25)
Im Matthäusevangelium, Kapitel 15 wird weiter erzählt, dass Jesus genau diese Haltung später mit den Worten anerkennt: „Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst.“
Mit welcher Haltung begegne ich Jesus und rufe: „Hallo“ oder „Hilfe“? Erwarte ich von ihm Hilfe auf menschliche Art oder auf göttliche Art? Bin ich bereit, mich im Gebet in den Straßenstaub zu knien, um Jesus um seine Art von Hilfe zu bitten?
Ihr Kommentar
Kommentare (1)
Eine schöne Auslegung! Sehr ermutigend!