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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Das Gebet und der Wille

Horst Kretschi über 1. Johannes 5,14.

Das ist die Zuversicht, mit der wir vor ihm reden: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns.

1. Johannes 5,14

Es geschieht jeden Tag millionenfach, vielleicht sogar milliardenfach und das schon seit tausenden Jahren: Menschen beten! Üblich ist diese Art des Gesprächs mit Gott in eigentlich allen Weltreligionen. Im Christentum hat es eine besondere Stellung. Denn Jesus Christus selbst hat seinen Nachfolgern mit dem "Vater Unser" ein Gebet gelehrt, das zum Sinnbild fürs Beten wurde.

Schon sehr früh haben sich die Nachfolger von Jesus Gedanken ums Beten gemacht. Deutlich wird das in den Briefen des Neuen Testaments; zum Beispiel auch im ersten Brief des Johannes. Dort steht: "Wer an Jesus glaubt, kann sich voll Zuversicht an Gott wenden; denn wenn wir ihn um etwas bitten, was seinem Willen entspricht, erhört er uns" (1.Johannes 5,14 / Neue Genfer Übersetzung). 

Offensichtlich war die Frage bei den Christen aufgekommen, warum manche Gebete erhört wurden und andere wiederum nicht. Entscheidend ist laut Johannes, dass man um das bittet, was dem Willen Gottes entspricht. So weit so gut. Aber wie soll ich wissen, ob das, was ich erbitte, dem Willen Gottes entspricht? Nun, auch hier hat Jesus das beste Beispiel gegeben. In der Nacht seiner Verhaftung betet er im Garten Gethsemane. "Mein Vater, ist's möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst!" (Matth. 26,39)

Das heißt für mich: Bitten kann ich Gott um alles. Ob es seinem Willen entspricht, werde ich dann schon merken. Wichtig ist die Bereitschaft zu akzeptieren, dass Gottes Willen anders sein kann als meine Wünsche. Und die Bereitschaft, dass ich mich überraschen lasse, wie Gott auf meine Gebete antwortet.

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