/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Der Preis der Treue
Tobias Schier über Daniel 6,23.
Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten.
Eigentlich hatte Daniel nichts falsch gemacht. Im Gegenteil, alles was er tat war gut und richtig. Er war treu seinem Gott gegenüber und treu seinem König Darius gegenüber. Vielleicht war es das, was seine Gegner an ihm hassten. Sie sorgten dafür, dass Daniel für eine Nacht in einer Löwengrube landete. Wie haben sie das geschafft? Indem sie Darius einflüsterten, ein seltsames Gesetz zu erlassen: 30 Tage lang sollte niemand etwas von jemandem erbitten, außer vom König selbst. Daniel wusste natürlich von diesem Gesetz. Trotzdem betete er weiter drei Mal täglich zu seinem Gott. Und schon hatte er das Gesetz gebrochen.
Daniel hatte sich in eine lebensbedrohliche Situation manövriert. Hätte er für dreißig Tage aufhören sollen zu Gott zu beten? Dann wäre ihm das zumindest nicht passiert. Ich bin mir nicht sicher, wie ich gehandelt hätte. Für Daniel war die Sache klar: Seine Treue zu Gott war ihm mehr wert als alles. So landet er also in der Löwengrube.
Als Darius am nächsten Tag kommt, um zu sehen, ob Daniel noch lebt, ruft der ihm aus der Löwengrube zu: „Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid antun konnten.“ So steht es im Buch Daniel, Kapitel 6.
Daniel war treu gegenüber Gott, um jeden Preis. Und Gott war Daniel gegenüber treu. Daniel hatte Gott den Platz in seinem Leben gegeben, der ihm gebührt: Den ersten Platz, noch vor König Darius. Das möchte ich auch: Gott an die erste Stelle setzen, ihm treu sein und täglich seine Gegenwart suchen. Seine Treue am eigenen Leib erfahren.
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