/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Passt wie angegossen
Steffen Brack über Matthäus 11,29.
Jesus spricht: Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Ich bin auf meinem ersten großen Marsch bei der Bundeswehr. Meine Stiefel sind zu klein. Und die nagelneuen Gurte meines Rucksacks sind unfassbar hart. Mit einem Mal taucht neben mir ein Unteroffizier auf. Und grinst mich schelmisch an. Ich sehe auch sofort, warum. Im Gegensatz zu meinen schneidenden Gurten sind seine mit Schaumgummi gepolstert. Mindestens vier Zentimeter dick. Die Polster hätte ich auch gern.
Leichtes Gepäck und eine gut gepolsterte Tragehilfe. Davon spricht auch Jesus: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich gehe behutsam mit euch um. Und ich sehe auf niemanden herab. Wenn ihr das tut, dann werdet ihr aufatmen. Denn mein Joch ist angenehm zu tragen, und meine Last ist leicht.“
Bei dem Wort „Joch“ zucke ich allerdings zusammen. Denn das verbinde ich mit Unterdrückung. Doch das meint Jesus gar nicht. Das Joch ist in seiner Zeit nämlich eine Tragehilfe. Über die Schultern gelegt kann ich schwere Gegenstände viel besser tragen. Und Jesus betont: „Meine Transporthilfe trägt sich angenehm!“ In vielen Religionen werden den Menschen unzählige Anstrengungen auferlegt. Um Gott vielleicht gnädig zu stimmen. Bei Jesus ist das völlig anders. Da muss ich nur auf ihn vertrauen, dann ist mir Gott gnädig. Garantiert. Denn Jesus hat mit seinem Opfertod jeden mit Gott versöhnt, der an ihn glaubt. Die will ich haben, diese angenehme Tragehilfe von Jesus. Dann kann ich aufatmen. Weil ich mit Gott versöhnt bin. Ein für allemal.
Ihr Kommentar
Kommentare (4)
Danke für die schönen Rückmeldungen.
Ich finde es auch etwas seltsam, dass in den einschlägigen Artikeln der Bibel-Lexika meist unter "Joch" nur von der doppelspännigen Zughilfe für Tiere die Rede … mehrist. Das allgemein bekannte Tragejoch für Menschen, das ja bis heute in weiten Teilen der Welt benutzt wird, geht fast völlig unter. Wenn dann wird diese hölzerne Tragestange für Menschen nur in Bezug auf Sklaven genannt (Lothar Coenen, Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament, S. 1145, I). Aber das Tragejoch selbst macht einen Menschen ja noch lange nicht zum Sklaven. Die Versklavung geschieht vielmehr erst durch das "fremde Joch". Siehe 3Mo 26,13. Dort wird das hebräische Wort "motah" benutzt. Und zwar im Plural in der Bedeutung von "Tragholz, Jochholz". Das meint hier, bezogen auf die Menschen des Volkes Israel, jenes Tragejoch, das Menschen seit Jahrtausenden zum Tragen schwerer Lasten benutzen. So wird es auch in Jer 27,2 gebraucht. Aufschlussreich die Verwendung des Wortes im Plural in 1Chr 15,15, wo es die Tragestangen der Bundeslade bezeichnet. Deshalb gibt das wissenschaftliche Standard-Wörterbuch Gesenius-Donner, Hebr. u. Aram. Handwörterbuch zum AT für den Plural von "motah" die Bedeutung "Traggestell" an (S. 642). In deutschen Übersetzungen heißt das oft "Jochstangen" oder einfach "Joch". Jesus benutzt dann in Mt 11 die griech. Übersetzung des hebr. "motah". Und das meint im Zusammenhang dann nicht das Joch für Zugtiere, sondern eben das Tragholz für Menschen.
Das habe ich bisher noch nicht gekannt:
"... Doch das meint Jesus gar nicht. Das Joch ist in seiner Zeit nämlich eine Tragehilfe. Über die Schultern gelegt kann ich schwere Gegenstände viel besser tragen. "
Gibt es da eine Quelle dazu?
Was für ein Zufall! Genau dieses Szenario ist mir kürzlich bei einer Reserveübung passiert. Die 15kg in meinem Rucksack drückten und auch meine neuen Stiefel waren im Vorderfuß zu eng. Ja, Christi … mehrJoch ist leicht und er bürdet uns nie mehr auf als wir tragen können. Ich bin trotz Blutblasen am Fuß in der Zeit ins Ziel gekommen. Danke für diesen Beitrag Herr Brack.
Jesus ist nicht reich und angesehen und macht sich klein vor Gott in seinem GEhorsam.