/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Ein tragischer Denkfehler
Wolf-Dieter Kretschmer über Psalm 33,16
Einem König hilft nicht seine große Macht; ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft.
Ich habe schon einmal davon erzählt, dass ich gerne einen großen Bruder gehabt hätte, mit dem ich in der einen oder anderen brenzligen Situation auf dem Schulhof gedroht hätte. Etwa so: „Warte bloß ab bis ich das meinem Bruder gesagt habe. Der wird dich rund machen.“
In der Politik nennt man das Abschreckung. Wenn du einen von uns angreifst, bekommst du es mit uns allen zutun. Gemeinsam sind wir sehr stark. Diese Taktik hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten bewährt.
Allerdings sind militärische Stärke und politisches Gewicht nicht das einzige, worauf es ankommt. Das findet der Psalmbeter. In einem Loblied auf den Gott Israels kommt er zu dem Schluss:
„Einem König hilft nicht seine große Macht; ein Held kann sich nicht retten durch seine große Kraft“, Psalm 33,16.
Diese Worte sind nicht einfach nur so niedergeschrieben worden. Sie basieren auf konkreten Erfahrungen. Denn, schaut man in die Geschichte des Volkes Israel, zeigt sich, dass der allmächtige Gott immer wieder in aussichtslosen Lagen eingegriffen und einen Sieg über die Feinde ermöglicht hat.
Wenn ich diese Gedanken auf meinen Alltag übertrage, dann geht es nach meinem Dafürhalten einerseits darum, weise und vorausschauend zu handeln und andererseits, Gott unbedingt in die Rechnung mit einzubeziehen.
Und so will ich das heute ganz bewusst tun. Ich will mich nicht auf meine, sondern auf Gottes Möglichkeiten verlassen.
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