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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Frei von Selbstmitleid

Andreas Odrich über Hebräer 12,3

Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst.

Hebräer 12,3

„Wie viel wird mir eigentlich zugemutet?“ Ich gebe zu, dass mir Selbstmitleid manchmal richtig Spaß macht. Die lange Schlange im Supermarkt, das Hotel, das doch nicht wie gewünscht ausfällt, die böse Politik, die nicht nach meinen Vorstellungen handelt. Es ist einfach zu schön, sich in der Opferrolle zu wähnen. Schuld sind die anderen, und manchmal sogar der liebe Gott persönlich. 

Bleibt die unangenehme Frage, ob das eigentlich stimmt und ob meine Haltung die richtige ist. Schnell merke ich, dass ich mich oft über Bagatellen aufrege. Und dass es vielen Menschen um mich herum wirklich schlecht geht, zum Beispiel, weil sie mit einer ausweglosen Krankheit zu kämpfen haben, oder wenn sie wegen ihres Glaubens verfolgt werden, wovon wir immer wieder berichten.

Das allein sollte mich schon aus meinem Selbstmitleid herausreißen. Der Schreiber des Hebräerbriefes tut es erst recht und erinnert mich an Jesus Christus: "Gedenkt an den, der so viel Widerspruch von den Sündern an sich erduldet hat, dass ihr nicht matt werdet und den Mut sinken lasst."

Gott ging in Jesus den tiefsten Weg, den er gehen konnte. Mit dem Blick aufs Kreuz merke ich sehr schnell, wie gut es mir eigentlich geht. Und ich komme aus der Passivität sehr schnell in die Aktivität. Was kann ich eigentlich praktisch dazu beitragen, dass sich bestimmte Dinge ändern, wo bin ich gefragt, was kann ich tun? Für Selbstmitleid ist da plötzlich keine Zeit mehr. Was für eine  Befreiung. 

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