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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Nicht im Flüsterton

Dariush Ghobad über Jesaja 50, 8

Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten?

Jesaja 50,8

In wenigen Wochen feiert der ERF sein 60jähriges Bestehen. Ich habe mir in diesem Zusammenhang manches Mal die Frage gestellt, ob es des ERF´s heute überhaupt noch bedarf. Brauchen die Menschen in Deutschland noch einen „Evangeliumsrundfunk“? Die Antwort fand ich dieser Tage in dem 50 Kapitel von Jesaja.

Es ist eine kämpferische Textpassage aus der Bibel! Da spricht der Knecht Gottes und zählt die Stärkungen auf, die er von Gott erfahren hat. Er verfügt über eine Zunge, um zur rechten Zeit zu reden.  Sowie über offene Ohren, damit er nicht ungehorsam ist. Weiter steht in Vers 8: „Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten?“

Damit stellt er klar, wer ihm Recht abspricht, der muss sich auf einen Konflikt einstellen.  Gott, der ihm Recht zuspricht, der ist ihm nahe. Soviel Lust und Geist am Konflikt, am „für seine Sache einstehen“ wünsche ich mir öfter in den hiesigen Gemeinden. Ich erlebe oft Predigtexte, die glatt geschliffen sind, um jedweder Kontroverse aus dem Weg zu gehen. Vielfach wird höflich im Konjunktiv gesprochen oder malerisch eine Zukunftsvision gezeichnet.

Dabei war Jesus selbst oftmals in seiner Klarheit und Radikalität unübertroffen.  Er ließ ein „man könnte ja mal“ nicht gelten, sondern sprach klar und deutlich darüber, was ist. Dürfen wir als Christen das heute auch noch? Traue ich mich das in der heutigen Zeit noch?

Es wäre doch schade, wenn die Botschaften Gottes nur noch im Flüsterton unter Gleichgesinnten weitergegeben wird. Deshalb, und dafür komme ich jeden Tag gerne zur Arbeit, braucht es den ERF noch. Wie der Knecht Gottes wollen wir zur rechten Zeit deutlich sprechen und mit offenen Ohren Gottes Wort demutsvoll hören.

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