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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Verloren im Allgäu

Dariush Ghobad über Psalm 130,1-2

Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme!

Psalm 130,1–2

Ich liebe ja meine Frau über alles, aber sie hat leider ein Hobby, welches mir sehr zusetzt: Sie wandert gerne. Dabei muss man wissen, dass meine Frau sportlich und sehr aktiv ist, währenddessen ich nun einmal ein alter, kleiner dicker Mann bin, dem die häusliche Couch näher ist als das Zillertal.

Aber es nützt alles nichts, einmal im Jahr geht es meiner Frau zu liebe in den einwöchigen Wanderurlaub. Und während Sie jetzt meine Worte hören, befinde ich mich just in diesen Tagen im Allgäu um mich durch den Tag zu schleppen. Wie passend, dass heute als Tageslosung Psalm 130,1-2 gezogen wurde: „Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir. Herr, höre meine Stimme!“

Naja, in meinem Fall ist die Tiefe tatsächlich wörtlich zu sehen, weil ich mit jedem Tal auch einen Berg vor mir sehe und diese kraftraubende Prozedur mir weitaus weniger Spaß macht als meiner geliebten Frau.

Aber auch wenn ich mich nicht gerade auf Wanderurlaub befinde, kann ich doch diese Situationen gut nachvollziehen. Vielleicht haben Sie es ja auch schon mal erlebt: Man ist am Ende, es fühlt sich so an, als könne man nicht mehr tiefer fallen. Die einzige Hoffnung ist der himmlische Vater.

Nur er vermag es, meine Stimme in Zeiten der Dunkelheit zu hören, nur er kann mich auch noch in den größten Untiefen ausmachen und retten. Nur er schafft es, mich aus den Verstrickungen meines Herzens zu befreien.

So will ich Gott weiter anrufen und um Gehör bitten. So will ich weiter im Gebet mit ihm innig verbunden bleiben. Das werde ich tun, wenn ich es denn jemals wieder wohlbehalten aus dem Allgäu zurück schaffe.

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