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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gott hat ein Auge drauf

Horst Kretschi über Hiob 31,4

Sieht Gott nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?

Hiob 31,4

Von allen Personen, die in der Bibel erwähnt werden, gehört Hiob zu den bis heute bekanntesten Persönlichkeiten. Was wohl vor allem an den nach ihm benannten Botschaften liegt: Hiobsbotschaften eben. Bei Hiob war es der Tod seiner Kinder, der Verlust seiner Gesundheit und seines Besitzes. Seine Freunde fragen, was Hiob wohl angestellt haben könnte, um so von Gott gestraft zu werden. Ihre Logik sagt ihnen: wer sich richtig verhält und Gottes Gebote hält, der wird dafür Gutes erhalten. Wer aber Böses tut, der wird von Gott dafür auch gestraft. Doch Hiob hält vehement dagegen. Er beteuert immer wieder, dass er sich nichts habe zu Schulden kommen lassen. Als seinen Kronzeugen dafür ruft er Gott auf mit den Worten: "Sieht er nicht meine Wege und zählt alle meine Schritte?" Hiobs Argument: wenn Gott alles über mich weiß, dann auch, dass ich nichts Unrechtes getan habe. Und wer das Buch Hiob liest, stellt fest, dass Hiob damit Recht hat. Er ist untadelig und wird dennoch von Gott mit Krankheit und Leid geschlagen. Ich lese daraus zwei Dinge ab. Erstens: Gott ist kein Belohnungsautomat. Gute Tat oben rein und unten kommt ein sorgenfreies Lebens raus. Und zweitens: Niemand sollte aus den Schicksalsschlägen eines Mitmenschen voreilige und zwangsläufige Rückschlüsse ziehen. Tatsache ist vielmehr, dass Dinge geschehen, die Gott zulässt, die sich menschlicher Logik und einfacher Rechenschiebermentalität entziehen. Entscheidend ist für mich an dieser Stelle: Gott sieht meine Beweggründe und meine Motivation, mit denen ich Entscheidungen treffe und Dinge tue. Auch, wenn meine Mitmenschen nicht alles durchschauen und verstehen, Gott tut es und das beruhigt mich. Denn vor ihm muss ich mein Leben verantworten.

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