/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Hier wacht der Chef
Steffen Brack über Sacharja 9,8
So spricht der Herr: Ich will mich selbst als Wache um mein Haus lagern.
Die Trommeln dröhnen durch die Nacht. Bewaffnete Männer machen sich auf den Weg durch den Urwald. Im Norden Sumatras. Sie gehören zum Stamm der Batak. Ihr Ziel: das Häuschen von Ludwig Nommensen. Der Ausländer, der sie mit der Liebe Gottes bekannt machen will. Laut johlen sie und schreien, während sie sein Zuhause umstellen. Vom Gebrüll erwacht, ist dem Jesusmann die Gefahr sofort bewusst. Er kniet sich hin und bittet Gott, ihn zu beschützen. Dann legt er sich wieder ins Bett.
Was danach geschieht, bekommt Nommensen gar nicht mit. Die Batakkrieger stürmen los. Jetzt werden sie den Missionar ermorden. Aber im selben Augenblick sehen sie Soldaten, die aus der Haustür treten. Allesamt starke Männer und bewaffnet. Später fragten die Bataks Nommensen: „Woher kamen die denn?“ Darauf Ludwig Nommensen: „Bei mir gab es nie Soldaten. Aber offensichtlich hat der lebendige Gott in dieser Nacht seine Engel geschickt, um mich zu bewachen.“
So hatte es Gott seinem Volk Israel zugesprochen. Im Sacharjabuch: „So spricht der Herr: Ich will mich selbst als Wache um mein Haus lagern.“ Gott ist treu. Er schützt seine Leute. Er ist stark, stärker als jeder andere. Wenn Sie und ich uns auf ihn verlassen, dann sind wir bestens bewacht. Denn bei Gott gilt: Hier wacht der Chef. Höchstpersönlich.
Ihr Kommentar
Kommentare (3)
Liebe Angelika J.
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihre Frage, ob wir uns nicht genug auf Gott verlassen, wenn uns doch etwas Schweres zustößt – diese Frage drängt sich natürlich auf. Aus den … mehrAussagen in der Bibel wird in diesem Zusammenhang deutlich: Gott kann uns natürlich vor allem beschützen. Aber er macht das nicht immer. Zuweilen lässt Gott dem Bösen auch so viel Spielraum, dass Menschen, die Gott vertrauen, dem Bösen zum Opfer fallen. So wird Jakobus von Herodes getötet. Und Petrus aus dem Gefängnis von Gott befreit (Apostelgeschichte 12,1-11). Und nirgends bekomme ich als Leser den Eindruck, Jakobus hätte Gott zu wenig vertraut. So ist auch im Hebräerbrief von den vielen Märtyrern die Rede – also Menschen, die wegen ihres Vertrauens auf Gott getötet wurden – von den vielen Märtyrern, die ausdrücklich Gott vertraut haben (Hebräerbrief 11,36-40). Auch sie zählen zu den Helden und Heldinnen des Glaubens.
LG Steffen Brack
So eine Geschichte berührt mich zumeist sehr tief. Wie bei Nommensen müsste (bildlich gesprochen) auch unsere Arbeit im Reich Gottes sein - im eigenen Land oder in der Ferne!
Es wäre schön, wenn der ERF dann und wann solche "Pioniere" und Missionare in einer Stunde vorstellen würde.
Sehr geehrter Herr Brack,
ihre letzten Aussagen wirft bei mir eine Frage auf:
Wenn Sie und ich uns auf ihn verlassen, dann sind wir bestens bewacht. Denn bei Gott gilt: Hier wacht der Chef. … mehrHöchstpersönlich.
Was ist, wenn mir doch Dinge passieren, die ich erleben muss, obwohl ich mich auf Gott verlassen habe, siehe amerikanischer Pastor in türkischer Gefangenschaft? Hat er sich, ich mich nicht genug auf Gott verlassen?
Mit freundlichen Grüßen
Angelika J.