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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Angst und echte Hoffnung

Andreas Odrich über Jeremia 31,28

Gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.

Jeremia 31,28

Darf ich wütend und verzweifelt sein und richtig Angst haben, wenn ich vor einer schweren Operation stehe? Ich darf. Niemand hat das Recht, zu verlangen, dass ich den Glaubenshelden spiele. Und Gott will das erst recht nicht. Die Psalmen, das Gebetbuch der Bibel, sind voll von Klagen.

"Ehrlich, ich bin seit Wochen nur noch nervös und aufgeregt," erzählte neulich eine ältere Dame, die ich bisher als engagierte Christin kannte. "Aber dann ist eben doch dieser Draht nach oben, der gibt mir Hoffnung, auch wenn ich jetzt nervös bin." 

Die Geschichte Gottes mit den Menschen lebt seit jeher von Höhen und Tiefen. Aber sie ist darauf angelegt, dass eines Tages alles besser kommt. Durch den Propheten Jeremia zum Beispiel lässt Gott seine Leute wissen: "Gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der Herr."

Das kann ich für mich annehmen. Ich darf Gott sagen, dass ich jetzt von Angst geschüttelt bin. Aber ich darf seinen Zuspruch ebenfalls ernst nehmen, dass es einmal besser kommt. Das ist keine Vertröstung aufs Jenseits sondern eine echte, ehrliche Hoffnung, die mich letztlich durchträgt gerade durch schwere Zeiten.

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