/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Meine Fragen an Gott
Stefan Loß über Hiob 5,18
Gott verletzt und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt.
Es gibt manche Fragen, auf die gibt es keine einfachen Antworten. Zum Beispiel diese: „Warum lässt Gott Leid zu?“ Eine Frage, die oft aus eigener Betroffenheit heraus gestellt wird. Ich weiß, es gibt Menschen, die auf diese Frage eine schnelle Antwort parat haben. Die erklären, warum dieses Leid geschehen ist und was möglicherweise Gott damit zu tun hat oder mein eigenes Verhalten. Will Gott mich bestrafen, wenn ja, wofür? Solchen Fragen war schon Hiob ausgesetzt. Der Mann, von dem im gleichnamigen Buch im Alten Testament berichtet wird. Er hat unsägliches Leid erlebt. Und seine Freunde haben versucht, ihn zu trösten. Zum Beispiel mit den Worten: „Gott verletzt und verbindet; er zerschlägt, und seine Hand heilt.“ Also sinngemäß: Du musst es einfach hinnehmen, was Gott mit deinem Leben macht. Aber gerade das hat Hiob nicht getan. Er war traurig und wütend und hat seine Fragen Gott entgegen geworfen. Und Gott hält das aus. Er offenbart sich Hiob in seiner ganzen Größe und Herrlichkeit. Und plötzlich hat Hiob keine Fragen mehr. Sein eigenes Leid sieht er plötzlich in einem völlig anderen Licht und statt zu Klagen lobt er Gott.
Gott erträgt mein Jammern und Klagen. Er wird mir nicht auf alle meine Fragen eine Antwort geben, zumindest nicht hier auf der Erde. Aber er hat versprochen, mir nahe zu sein und mich zu trösten. Seine Gegenwart wirft ein anderes Licht auf das, was mein Leben schwer macht. Das Licht der Liebe, der Hoffnung und der Barmherzigkeit.
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