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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Der nächste Schwarm Kraniche

Dariush Ghobad über Epheser 3, 20 - 21

Dem, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter.

Epheser 3,20–21

Es wird früher dunkel. Der Wind raschelt durch das matte Laub auf den Wegen und Kälte schleicht sich ans Bein. Der November ist für mich ein schrecklicher Monat. Der goldene Herbst beendet, das wärmende Adventslicht noch nicht gezündet. Nur Dunkelheit und Kälte.

Sehnsüchtig blicke ich den Kranichen nach, wie sie voller Überschwang gen Süden fliegen. Ihr Kreischen erfüllt den Himmel, ihre Formationen durchschneiden den Hochnebel. Die Vögel sind schon längst außer Sichtweite, da schaue ich immer noch in den Himmel. In den Himmel, diese mit menschlichem Auge nicht zu erfassende Dimension, der über mir ruht.

Ich blicke nach oben, wo mein himmlischer Vater thront. Seine Schöpfung umgibt mich, der Heilige Geist durchweht mich. Es ist kalt, das Jahr nähert sich seinem Ende zu, doch Gottes Liebe und Kraft bleiben grenzenlos. Ein einfacher Blick nach oben reicht, damit ich mich löse von der Schwere, der Trübsal und der Kälte auf Erden. Ein Blick nach oben, zu Dir Herr, und ich fühle mich getragen und geliebt wie nirgends auf Erden.

Paulus schreibt in seinem Brief an die Epheser: „Dem aber, der überschwänglich tun kann über alles hinaus, was wir bitten oder verstehen, nach der Kraft, die in uns wirkt, dem sei Ehre in der Gemeinde und in Christus Jesus durch alle Geschlechter.“

Im matschigen Gras meines Vorgartens bleibe ich stehen und schaue, überschwänglich in den Himmel. So lange, bis der nächste Schwarm Kraniche kommt.

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