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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Kein' Bock

Tobias Schier über Philipper 2, 13

Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.

Philipper 2, 13

Kein`Bock

„Kannst du deinen Teller in die Spülmaschine räumen?“ „Kein‘ Bock!“ „Kannst du den Müll rausbringen?“ „Kein´Bock.“ „Kannst du den Kaninchenstall ausmisten?“ „Kein´ Bock.“ Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als mir alles zu viel war. Meine Eltern würden wohl sagen: Als Tobias faul wie ein Hund war. Und das stimmt: ich hatte tatsächlich keinen wirklichen Grund, die Dinge, um die gebeten wurde, nicht zu tun. Ich wollte einfach nicht – hatte keinen Bock.

Heute bin ich selber Papa und sehe die Bitten meiner Eltern ganz anders. Was steckt hinter solchen Bitten? Die Kinder Eigenverantwortung zu lehren und ihnen zu zeigen. Wer Teil einer Gemeinschaft ist, hat nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten. Wie funktioniert „miteinander leben“ auf eine gute Art und Weise? Dieses Verständnis für den größeren Zusammenhang muss bei den Kindern erst einmal geweckt werden und wachsen. „Keinen Bock“ zu haben ist also erst einmal ganz normal, aber wenn es gut läuft, verstehen sie irgendwann das große Bild und bringen sich ein.

Manchmal will Gott etwas von mir, auf das ich überhaupt keinen Bock habe. Einfach so keinen Bock, oder vielleicht habe ich auch meine Gründe: Verletzt sein, beleidigt sein, stolz sein, egoistisch sein… Da gibt’s viele Punkte, die ich anführen könnte. Gott möchte aber den Willen für seine Sache in mir fördern. Das tut er auch, indem er nicht locker lässt, mich immer wieder bittet. Je öfter ich dann dem Willen Gottes entspreche, erlebe ich, wie er mir die Kraft dazu gibt. Und er weitet mir mehr und mehr den Blick. Für die kleinen und die großen Zusammenhänge in der direkten Beziehung zu ihm und zu meinem Umfeld.

 

Dann will ich irgendwann von ganz alleine, ohne, dass ich extra gebeten werden muss. Gott will mich gebrauchen. Dafür schenkt er mir, was ich brauche. Wie der Apostel Paulus vor knapp 2000 Jahren schon so treffend in seinem Brief an die Philipper formulierte: „Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

 

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