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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

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Oliver Jeske über Psalm 49,16

Gott wird mich erlösen aus des Todes Gewalt; denn er nimmt mich auf.

Psalm 49,16

Wir Menschen sind schon seltsam gestrickt: Die Leiche im Sonntags-Tatort lässt viele kalt. Rettungskräfte beklagen sich über immer mehr Gaffer, wenn sie am Unfallort ums Überleben von Menschen ringen. Aber dass Neugierige massenweise in die Sterbestationen von Krankenhäusern oder in Sterbehospize pilgern, das ist undenkbar. Warum? Weil wir uns womöglich nicht der Tatsache stellen wollen: Ziemlich wahrscheinlich wird es einmal genau so mit uns zu Ende gehen.

Was ist die Alternative? Verdrängen! Wir lassen es uns im Hier und Heute gutgehen.  Das Leben genießen, daran ist an sich auch nichts Schlechtes. Problematisch wird es aber dann, wenn wir so leben, als würde es auf Ewigkeit so weitergehen. Als könnten wir uns mit unserem Geld von unser Vergänglichkeit freikaufen.

Diese Neigung hatten Menschen bereits zu allen Zeiten.  Der Dichter des  49. Psalms in der Bibel beklagt dies. Doch dann schreibt er Folgendes:

Mich aber wird Gott freikaufen aus den Klauen des Todes. Er wird mich zu sich holen. (Psalm 49,16)

Anders ausgedrückt: Kein Mensch kann mich vom Tod freikaufen. Aber Gott kann!

Wenn ich das weiß. Wenn ich das für mich annehme, dann kann ich das Leben umso mehr genießen. Weil ich nicht krampfhaft an materiellem Besitz klammere. Weil er mir nicht alles geben muss. Ja, dann kann ich auch einem Sterbenden die Hand halten. Weil ich weiß: Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern Gott.

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