/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Ist Gott vergesslich?
Ich kann für das beten, was Gott mir versprochen hat
O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen.
Ist Gott vergesslich? In der Bibel ist ja immer mal wieder die Rede davon, dass wir Gott an seine Versprechen erinnern sollen. Der Prophet Jesaja hat zum Beispiel Wächter auf die Mauern der Stadt Jerusalem stellen lassen, die Tag und Nacht für die Stadt beten sollten: „Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter gestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht, niemals sollen sie schweigen.“ Das Ziel dieser aufwändigen Aktion war es, dass die Versprechen, die Gott den Israeliten gegeben hatte, in Erfüllung gehen sollten. Das erinnert mich ein bisschen an die Zeit, als unsere Kinder noch klein waren. Einmal habe ich meiner Jüngsten versprochen, dass wir Ponyreiten gehen. Aus irgendwelchen Gründen ist dieses Versprechen aber nie erfüllt worden. Obwohl sie nie etwas gesagt hat, hat mir meine Tochter das lange vorgehalten: „Mein Papa hält nicht, was er verspricht.“ Es ist echt hart, wenn man das als Papa, der gerne ein guter Papa sein wollte, Jahre später zu hören bekommt. Versprechen, die nicht gehalten werden, sind keine gute Basis für eine vertrauensvolle Beziehung. Wie gut, dass das bei Gott anders ist. Er hält, was er verspricht. Die Bibel hat dafür zahlreiche Beispiele. Auch Beispiele dafür, dass Menschen Gott mit ihren Gebeten regelrecht genervt haben, dass er das, was er versprochen hat, auch einhält. Um die Frage vom Anfang zu beantworten: Nein, Gott ist sicher nicht vergesslich. Aber vielleicht tut es uns manchmal gut, uns auf seine Versprechen zu besinnen und sie ihm im Gebet vorzutragen. Getreu dem Motto - auch das steht in der Bibel: Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.
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