/ Anstoß - Gedanken zum Tag
Bestes Selbstbewusstsein
Andreas Odrich über Psalm 51,5
Ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir.
Jemand, der auch mal über sich selbst lachen kann. Oder der von sich aus sagt, sorry, da habe ich einen Fehler gemacht. Ich mag solche Menschen, vorausgesetzt, sie meinen das ernst. Aber davon gehe ich jetzt mal aus.
So etwas zeugt von Reife und von einem positiven Selbstbewusstsein. Denn, wer zu seinen Macken steht, der kann im wahrsten Sinne des Wortes nicht selbstherrlich sein.
Wer seine eigenen Fehler bekennt, tut den ersten Schritt, damit sich eine Situation, die er selbst mit verschuldet hat, ändern kann. König David gehört dazu. Er hat schweres Unrecht getan. Ehebruch. Und er hat sogar den Mann dieser Frau in den Tod getrieben.
"Ich erkenne meine Missetat und meine Sünde ist immer vor mir", schreibt David in Psalm 51. Er meint dies nicht scheinheilig, er meint dies bitter ernst. Und er weiß, dass er dringend die Vergebung Gottes braucht und auch dessen Korrektur.
König David will aus dieser Geschichte lernen und sich Gottes guten Geboten unterordnen. Das macht zwar den Toten nicht wieder lebendig, aber es verhindert wenigstens zukünftiges Leid. Denn als König eines Volkes hat Davids Handeln immer große Auswirkungen.
David ist sich und seiner Fehlerhaftigkeit selbst bewusst. Und deshalb weiß er, dass er auf Gott angewiesen ist. Das unterscheidet ihn wohltuend von anderen Sonnenkönigen und selbstverliebten Autokraten, die immer nur die Fehler bei anderen suchen, sich selbst aber für makellos halten. Dass David dies wirklich anders macht, das mag ich an David.
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