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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Statt meckern danken

Andreas Odrich über Psalm 57,10

Herr, ich will dir danken unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.

Psalm 57,10

Kürzlich, als ich mit einer guten Diagnose vom Arzt kam, habe ich erstmal ein Dankgebet gesprochen. Nicht einfach einen kleinen Stoßseufzer nach dem Prinzip "Gott sei Dank und weiter geht's". Nein, ich habe mich ganz bewusst ins Auto gesetzt und erstmal gebetet. 

Denn eins weiß ich auch. Wäre die Diagnose negativ für mich ausgefallen, dann hätte ich's jedem erzählt und alles in Bewegung gesetzt - daran hätte man mich gar nicht erinnern müssen. Den positiven Ausgang der Untersuchung hätte ich hingegen schneller wieder vergessen.

"Ich will dir danken unter den Leuten und dir lobsingen unter den Völkern." Das nimmt sich König David vor. Er steckt in einer äußerst misslichen Lage und ist vom Tod bedroht. Und so fleht er um Gottes Beistand und fügt hinzu: Wenn ich aus dieser Situation heil wieder rauskomme, dann will ich Gott danken.

Ich glaube nicht, dass David dies aus Berechnung tut nach dem Prinzip "Wenn ich Gott verspreche, dass ich ihm danke, dann wird er mir helfen." Das wäre wirklich kindisch. Aber David kennt sich und seine menschliche Eigenschaft: Gemeckert ist schnell, gelobt wird wenig.

Ich will mir das auch bewusst noch einmal vornehmen: Wenn ich einen Grund habe, dankbar zu sein, dann will ich das auch wirklich sagen, im Gebet und durch Weitererzählen. Erstens gebührt Gott wirklich Dank - und zweitens tut es mir und anderen schlicht gut, dankbar gestimmt und bei allem Negativen, das auf uns einstürmt, das Positive nicht zu vergessen.

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