/ Anstoß - Gedanken zum Tag
In dieser Zwischenzeit
Hans Wagner über Lukas 24,6-7.
Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war, und sprach: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.
Eines meiner Lieblingslieder stammt aus der Feder von Albert Frey und trägt den Titel "Zwischen Himmel und Erde". Er beschreibt darin diese Spannung: Jesus ist am Kreuz auf Golgatha für alle Menschen gestorben, um so wieder das Leben in der Gegenwart Gottes zu ermöglichen. Gleichzeitig leben wir aber noch hier in einer Welt, die durchdrungen ist von der Trennung zwischen Mensch und Gott. Und das bleibt so lange, bis Jesus wiederkommt. Diese Zeit nennt Albert Frey in seinem Lied die "Zwischenzeit".
An dieses Lied denke ich immer, wenn ich mir den Tag zwischen Jesu Kreuzigung und seiner Auferstehung vor Augen führe. Was mag an diesem Tag in den Menschen vor sich gegangen sein? In seinen Nachfolgern? Samstag - der Sabbat. Ob sie noch im Kopf haben, was er ihnen alles vorher gesagt hat? Wahrscheinlich nicht, denn am leeren Grab muss sie später ein Engel daran erinnern: "Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war und sprach: Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen." Das war an diesem Sabbat ihre Zwischenzeit: Jesus gekreuzigt, aber noch nicht auferstanden. Und es gab für sie eigentlich nur einen Halt: das, was Jesus zu ihnen gesagt hatte!
Ob nur dieser eine Sabbat damals oder viele Jahre heute - es ist oft nicht leicht, die Zwischenzeit auszuhalten, zu warten, bis sich auch mit dieser Welt alles erfüllt, was Jesus gesagt hat. Aber gerade dann, wenn es mal schwer ist, will ich mich an seine Versprechungen erinnern.
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