Navigation überspringen

/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Ohne Brille

Dariush Ghobad über Psalm 119, 34

Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen.

Psalm 119,37

Geht es Ihnen manchmal auch so, dass am Ende eines langen Tages Ihre Augen müde sind? Müde, von der Reizüberflutung, mit der wir, grade in größeren Städten, immer wieder konfrontiert werden. Der schnelle Blick auf das Handydisplay, die Neon-Leuchtreklame entlang der Straße, die endlosen Schilder – unsere Augen müssen im Laufe eines Tage vieles erfassen und verarbeiten.

Anders als unsere Nase oder unsere Ohren, können wir zwar unsere Augen ohne größeren Aufwand verschließen – nur leider ist es auch das Sinnesorgan, auf welches wir am dringendsten angewiesen sind. Weit kommen wir, die wir eigentlich sehen können, ohne unser Augenlicht nicht.

Aber wenn so vieles vorne, hinten, links und rechts von uns um unsere Aufmerksamkeit buhlt und nach unseren Blicken trachtet, wie gehen wir dann damit um?

Im Psalm 119, Vers 13 formuliert der Autor die Bitte an Gott: „Halte meine Augen davon ab, nach Nichtigem zu schauen.“

Diesem Wunsch kann ich mich nur anschließen. Ich bittet oftmals im Gebet Gott darum, dass er mir klare Sicht schenkt. Das er mir hilft zu verstehen, welche Prioritäten es für mich, sowohl beruflich als auch privat, gibt. Wohin ich meine Aufmerksamkeit lenken soll und wie ich es schaffe im großen Durcheinander die kleinen, wichtigen Dinge zu entdecken, die Gott am Herzen liegen.

Gott schenkt mir dies immer wieder. Auch weil er mir sehr schlechte Augen gab. Wenn ich also in Momenten der Besinnung die Brille abnehme, dann sehe ich am klarsten! Weil das Auge oft nach dem Nichtigen sucht, das Herz jedoch die Wahrheit Gottes, seine Pläne, das Schöne und die Liebe sieht.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.