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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Die weiße Fahne hissen!

Oliver Jeske über Hiob 9,4

Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm entgegen und blieb unversehrt?

Hiob 9,4

Es ist das Zeichen der Kapitulation: die weiße Fahne. Wer sie hisst, gibt zu verstehen: Ich strecke die Waffen. Ich gebe auf. Es muss frustrierend sein, wenn man genau das im Leben tun muss: die weiße Flagge hissen. Auf der anderen Seite: Wenn ich an meinen Großvater denke, der in amerikanische Kriegsgefangenschaft gekommen ist: Wie froh war er, dass das Kämpfen ein Ende hatte! Er war in Sicherheit. Ja, es ging ihm besser als zuvor.

So ähnlich muss der biblische Hiob gedacht haben. Er war ein von Krankheit und anderen Schicksalsschlägen zerfressener Mann. Doch er entsorgt seine Beziehung zu Gott nicht gleich mit auf dem Müllberg der Enttäuschungen. Stattdessen bekennt Hiob: „Gott ist weise und mächtig; wer stellte sich ihm entgegen und blieb unversehrt?“ Hiob hisst die weiße Flagge. Weil er weiß, dass er gegen Gott nichts ausrichten kann. Ja. Aber er weiß auch: Gott ist nicht mein Feind.

Hiob ist ein Beispiel für die Erfahrung vieler Menschen, die bekennen: Auch im Leiden stellt sich Gott auf meine Seite. Das muss man nicht verstehen. Das kann man nur erfahren. Es steckt ein Geheimnis darin: Dort, wo ich meine Rebellion gegen Gott aufgebe, erfahre ich Frieden.

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