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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Eintauchen um aufzutauchen

Ulrike Schild über 1.Timotheus 2,1-2

Bringt Bitten und Fürbitten und Dank für alle Menschen vor Gott! Betet für die Regierenden und für alle, die Gewalt haben, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, in Ehrfurcht vor Gott und in Rechtschaffenheit.

1. Timotheus 2,1–2

Ich mag das Zitat von einem alten Mönch, der gesagt hat: „Wer bei Gott eintaucht, taucht bei den Menschen auf!“ Weil Gott bei den Menschen zu finden ist, die ihn brauchen. „Bei Gott eintauchen“, bedeutet im Gebet ganz nah dran sein an ihm. Unsere Gebete können etwas verändern in der Welt. Klar, wir werden nicht die ganze Welt retten. Aber deshalb dürfen wir noch lange nicht lethargisch, tatenlos, ohne mitzuleiden unseren privaten Glauben leben. Der lebendige Gott ist der Gott dieser Welt und aller ihrer Menschen. Er liebt alle Menschen. Er möchte, dass alle gerettet werden.

Interessant ist, dass das Wort „alle“ in der Bibel sehr oft vorkommt. Gott will nicht theoretisch, dass alle gerettet werden. Er wünscht sich das höchst aktiv. Wer im Horizont des Reiches Gottes betet, „dein Reich komme, dein Wille geschehe“, der wendet sich schon beim Beten dieser Welt zu und allen ihren Menschen. Stoff zum Beten gibt’s mehr als genug.

Wir können für verfolgte Christen beten, für Moslems im Iran oder in Syrien, die fliehen müssen und Angst um ihr Leben haben, für die Kinder in den Kriegsgebieten, die traumatisiert sind. Denken wir an Israel und die Palästinenser. Alle Menschen. Das sind ziemlich viele.

Betet für alle Regierenden und für alle, die eine Hohe Stellung einnehmen, für alle, die für Menschen Verantwortung tragen.“
So schreibt es Paulus an Timotheus.
„Betet für alle, die eine hohe Stellung einnehmen“.

Das heißt auch: Betet Für Eltern, Lehrer, Polizisten, Manager, Trainer, Ärzte, Gewerkschaftsbosse und Vertreter großer Konzerne. Für Politiker. Unser Gebet ist keine Sympathiebekundung!

Paulus hatte in seinem Brief an Timotheus besonders die bösen, selbstherrlichen Herrscher vor Augen. Diktatoren, wie den Kaiser in Rom damals, der sich für göttlich hielt und sich sogar anbeten ließ. Paulus bezieht Stellung gegen den göttlichen Machtanspruch Roms. Nicht Kaiserfurcht soll zunehmen, sondern Gottesfurcht soll wachsen, bis hinauf zum Kaiser. Das ist das Ziel des Gebetes. Gottesfurcht soll wachsen in dieser Welt. Beten Sie doch mit, dass das geschieht.

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