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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gott lässt nichts kalt

Dariush Ghobad über Amos 6,6.

Ihr trinkt den Wein kübelweise und verwendet die kostbarsten Parfüme; aber dass euer Land in den Untergang treibt, lässt euch kalt.

Amos 6,6

In diesem Jahr finden mal wieder die Bundestagswahlen statt und die ersten Vorgeplänkel des Wahlkampfes haben bereits begonnen. Jede Partei versucht sich ins rechte Licht zu rücken, die unterschiedlichen Kandidaten arbeiten sich durch endlose Veranstaltungen und großflächige Plakatwände versprechen uns eine großartige Zukunft.

Dabei kommt in mir immer mehr der Zweifel auf, ob ich überhaupt noch wählen gehen soll. Bringt es denn noch was? Sind „die“ denn eh nicht alle gleich? Mein Missmut trifft auf die heutige Tageslosung.

Dort heißt es in Kapitel 6 des Propheten Amos, Vers 6 „Ihr trinkt den Wein kübelweise und verwendet die kostbarsten Parfüme; aber dass euer Land in den Untergang treibt, lässt euch kalt.“

Es ist eigentlich als Warnung Gottes an die Israeliten gemeint. Sie schieben Gottes Vorstellungen beiseite und setzen das Wohnen in dem Verheißungsland aufs Spiel.

Für mich sticht jedoch der Abschnitt „dass euer Land in den Untergang treibt, lässt euch kalt“ heraus.

Für mich bedeutet dies kein Appell an das persönliche Engagement für meine Nation, sondern ist vielmehr der Hinweis für eine Wertschätzung der eigenen Heimat. Gott hat uns das Land gegeben, in  dem wir wohnen. Uns ist es, wie damals den Israeliten, mitgegeben, auf dieses Land acht zu geben.

Dies geschieht, zum Beispiel, indem man aktiv an demokratischen Prozessen teilnimmt: In seinem Dorf, seinem Bundesland und oder eben bei der Bundestagswahl. Sicherlich, der im Vers benannte „Untergang“ droht hierzulande nicht. Aber niemanden kann die gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre kaltlassen. Denn Gott lässt dies auch nicht kalt.

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