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Asyl-Schnellverfahren an EU-Außengrenzen?
Bündnis kritisiert Position der Bundesregierung zur Reform des Europäischen Asylsystems.
„Asylrecht ist ein Menschenrecht und da können wir als Bundesrepublik nicht wegschauen“, sagt Jan Gildemeister, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden. Gemeinsam mit einem Bündnis aus mehr als 50 zivilgesellschaftlichen und christlichen Organisationen kritisiert Gildemeister die Position der Bundesregierung zur Reform des Europäischen Asylsystems. Die Reform sieht u.a. vor, an den EU-Außengrenzen verpflichtende Asyl-Schnellverfahren durchzuführen mit kurzen Einspruchsfristen. „So wäre die Betrachtung der Einzelfälle nicht gewährleistet“, sagt Gildemeister, „denn schon jetzt ist bekannt, dass in den ohnehin überlasteten Erstaufnahme-Ländern wie Italien oder Griechenland keine geordneten Asylverfahren durchgeführt werden können.“
Mit einem Appell hat sich das Bündnis an die Bundesregierung gewandt und warnt vor der Aushöhlung des Flüchtlingsschutzes. „Wir gehen zurzeit mit Geflüchteten um wie mit lästigen Insekten. Aus der christlichen Perspektive muss jedoch jeder Schutzsuchende einzeln wahrgenommen werden.“ Regina König hat mit Jan Gildemeister gesprochen.
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