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Menschen wie Jesus dienen
Münchner Pfarrer bietet Gründonnerstag Fußwaschungen an.
Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße und macht sich zum Diener, obwohl er als Sohn Gottes eigentlich Ehrerbietung verdient hätte. Das ist ein wichtiger Teil der Ostergeschichte, wie sie der Evangelist Johannes berichtet. Am Gründonnerstag vor Karfreitag spielt das Gedenken an die Fußwaschung eine wichtige Rolle. Denn in der Antike war die Fußwaschung bei Straßenstaub und Sandalen ein wichtiger Dienst am Nächsten. Doch wie reagieren Menschen heute im Zeitalter von Sneakers und Lackschuhen darauf? Pfarrer Steve Kennedy Henkel aus München bietet so eine Fußwaschung am Gründonnerstag an.
Sixpack und Segen
Schon Gründonnerstag vor einem Jahr hat er dies in der Nähe der evangelischen St.-Lukas-Gemeinde auf einer Brücke getan. Die Reaktionen darauf seien durchweg positiv gewesen, berichtet er im ERF Interview. Ein Tourist aus den USA habe sich besonders über das geistliche Angebot gefreut, weil er im Urlaub auf „eine besondere Begegnung mit Gott gehofft“ habe, ein Mann sei am Morgen des gleichen Tages arbeitslos geworden, und sei aufgrund der Aktion „am Ostersonntag in den Gottesdienst“ gekommen, und ein junges Pärchen habe ihnen „aus Dankbarkeit ein Sixpack Bier vorbeigebracht“.
Vor allem aber kann sich der Pfarrer, der auch ein Buch über die Wiederbelebung alter christlicher Rituale im Alltagsstress des 21. Jahrhunderts geschrieben hat, an besondere geistliche Momente bei den Fußwaschungen erinnern. Mit anderen Passanten habe es aufgrund der Aktion Gespräche gegeben, und wiederum andere hätte sich einfach segnen lassen. Zur Vorbereitung habe es nicht mehr als ein paar Stühle und einer Waschschüssel bedurft.
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