/ Bibel heute
Apollos in Ephesus
Der Bibeltext Apostelgeschichte 18,23-19,7 – ausgelegt von Anna Maria Bosch.
Und nachdem er einige Zeit geblieben war, brach er wieder auf und durchzog nacheinander das galatische Land und Phrygien und stärkte alle Jünger. Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift. Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wusste aber nur von der Taufe des Johannes.[...]
Ausgelaugt und völlig dehydriert sitzen die beiden Freundinnen unten am Fuß des Grand Canyon. Über ihnen kreist bereits der Rettungshubschrauber auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz. Ein Ranger hat die beiden Freundinnen orientierungslos abseits der gekennzeichneten Wege entdeckt. An Warnungen vor eigenmächtigen Unternehmungen fehlt es im Nationalpark nicht. Aber zu groß ist die Versuchung, die sicheren Pfade zu verlassen und das Abenteuer Wildnis zu suchen. Ein Bild für den Menschen: Sorglos, unachtsam, sich seiner tatsächlichen Situation nicht bewusst, ist er in der Welt unterwegs. Auch die Warnschilder übersieht er öfters. Dabei wird er schon lange gesucht. Von dem, der sich im Grand Canyon des Todes auskennt: Jesus Christus.
Die beste Nachricht dieser Welt
Apollos und Paulus sind mit der besten Nachricht in dieser Welt unterwegs, um Menschen zu retten. Zusammen mit dem Ehepaar Aquila und Priszilla bilden sie ein Team. Die vier haben unterschiedliche Schwerpunkte und ergänzen sich wie bei einem Puzzle.
Apollos ist in Ephesus eingetroffen und predigt dort frei und offen in der Synagoge von Jesus.
Das Profil des Apollos lässt sich klar beschreiben. Er ist in Alexandria geboren, ist jüdischer Abstammung und dort aufgewachsen. Alexandria ist eine große Hafenstadt in Ägypten. Dort ist das intellektuelle und literarische Zentrum der jüdischen Diaspora. Hier wurde das Alte Testament ins Griechische übersetzt. Die Juden prägen die Stadt entscheidend mit. In diesem prägenden Umfeld hat Apollos viel grundlegendes gehört und seine Begabung wird sehr gut gefördert. So wird Apollos ein redegewandter Reiseprediger, der sich bestens in den Heiligen Schriften auskennt. Brennend im Geist redet und lehrt er konkret von Jesus Christus. Apollos ist aber in einigen wichtigen Details unzureichend informiert. Denn er kennt nur die Taufe des Johannes. In diese Wissenslücke tritt das Ehepaar Aquila und Priszilla. Sie sind Juden, die von Jesus gehört haben und Christen geworden sind. Von Beruf sind sie Zeltmacher. Sie laden Apollos zu sich nach Hause ein und erklären den Glauben an Jesus genauer.
Dabei entdecke ich eine wichtige innere Haltung des Apollos. Er ist bereit, als hochgebildeter Verkündiger mit einer positiven demütigen Haltung von dem Ehepaar zu lernen.
Apollos zieht weiter mit einem Empfehlungsschreiben der Gemeinde von Ephesus nach Korinth. Er kann durch Gottes Wirken prägend in die Gemeinde hineinwirken. Durch seine Schriftkenntnis kann er den Juden klar machen, dass Jesus der Messias ist, der in den Schriften der jüdischen Tradition angekündigt ist.
Apollos und Paulus wollen Menschen retten, damit sie nicht im Grand Canyon des Todes bleiben. Dass sie Jesus kennen lernen, der sie rettet vor den tödlichen Gefahren.
Paulus in Ephesus
Inzwischen ist Paulus zu seiner dritten Missionsreise unterwegs und trifft in Ephesus ein.
Das Profil des Paulus ist deutlich in der Bibel beschrieben. Er ist Jude, in Tarsus geboren. Zu Hause lernt er in der Synagoge, dann bei Rabbinern in Jerusalem. Studiert bei Gamaliel, ist Pharisäer und macht eine Lehre als Zeltmacher. Er hat ein total einschneidendes Bekehrungserlebnis vor Damaskus. Zuvor verfolgt Paulus brutal die Christen, dann folgt er ganz entschieden Jesus nach. Sein Herzensanliegen ist, die frohe Botschaft von der Erlösung durch Jesus Christus weiterzusagen. Paulus hat Ausdauer, ist entschlossen, tiefgründig, ist mutig im Bekennen treu und konsequent in der Jesus Nachfolge.
Die Bedeutung der Taufe
In Ephesus trifft er einige Jünger von Johannes dem Täufer. Paulus muss gespürt haben, dass etwas bei den Jüngern fehlt. Sogleich stellt er eine bedeutende Frage: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“ (Apostelgeschichte 19,2). Die Antwort der Jünger: „Nein, wir haben noch nie davon gehört“. Paulus fragt weiter: „Welche Taufe habt ihr empfangen?“ Sie antworten: „Die Taufe des Johannes“. Paulus erklärt daraufhin den Unterschied zwischen der Taufe des Johannes und der Taufe auf den Namen Jesu.
Die Taufe des Johannes ist eine vorbereitende Taufe, denn Johannes wies auf das Kommen des Messias hin. Er forderte auf, das Leben zu ändern und Sünden zu bekennen. Johannes war der Wegbereiter für Jesus Christus.
Die Taufe auf den Namen Jesu ist nach meiner Überzeugung ein äußeres Zeichen für ein tiefes Vorgehen. Sie ist vollendet, es fehlt nichts mehr. Der Gläubige tritt in den Herrschaftsbereich von Jesus Christus und unterstellt sich seiner Fürsorge. Er gehört jetzt ganz zu Jesus.
Nach der Aufklärung über die Taufe lassen sich die Jünger auf den Namen Jesu taufen. Als Paulus ihnen die Hände auflegt, kommt der Heilige Geist auf sie. Sie reden in Zungen und weissagen. Die Zungenrede und Weissagung sind Gaben des Geistes Gottes. Die Gläubigen merken, dass Gott durch sie redet. Ein sichtbares Zeichen, dass Gott Wirklichkeit ist. Die Johannes-Jünger werden zu Jesus Nachfolgern.
Was bedeutet Ihnen die Taufe? Sind sie über die Taufe informiert und traditionell damit verbunden oder wirkt Gottes Geist durch sie? Beten sie um Klarheit.
Wenn sie sich ihrer Taufe bewusst sind, danken sie Gott und freuen sich daran, zu ihm zu gehören.
Meinen Tauftag feiere ich jedes Jahr mit innerer Freude und Dankbarkeit für dieses Geschehen, ganz zu Christus zu gehören.
Bei Apollos ist mir nicht bekannt, ob er getauft ist, doch der Geist Gottes wirkt durch ihn. Beim Pfingstwunder in Jerusalem, als die Jünger Jesu zusammen sind, kommt der Heilige Geist plötzlich auf alle. Es geschieht ohne Handauflegung und die Jünger reden in fremden Sprachen zum Lobe Gottes.
Gott ist frei in seinem Wirken. Er ist der souveräne Gott.
Sie dürfen auch heute damit rechnen, dass Gott durch den Heiligen Geist in außergewöhnlicher Weise wirkt. Er ist nicht an unsere Methoden oder traditionellen Arbeitsweisen gebunden. Sind Sie offen für das souveräne Wirken des Heiligen Geistes? Lassen Sie sich von Gottes Geist und seinem Wirken überraschen!
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