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/ ERF WortGut / 3:35 min.

ERF WortGut: Was Bagger und Planierraupen nicht schaffen

„Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott!“ So ruft der Prophet dem Volk Gottes zu. Doch wie kann, wie soll das geschehen?

Solch ein groß angelegtes Straßenbauprojekt ist kaum vorstellbar  in den Bergwüsten des Vorderen Orients. Hier geht es entweder bergauf oder bergab. Felsgestein wechselt sich mit Geröllfeldern ab. Zwischendurch gibt es auch schon mal sandige Abschnitte oder auch Senken und Flussbetten, in denen sich zur Regenzeit das Wasser sammelt.

Hier, in diesem unwirtlichen Gelände, soll ein ebener Weg entstehen, eine gerade Straße. Wahrhaftig ein riesiges Unterfangen, eine Mammutaufgabe. Und doch ruft Jesaja die Menschen seiner Zeit dazu auf. Sie sollen für Gott einen Weg schaffen. Denn er selbst will zu ihnen kommen. Als Helfer, als Retter, als König!

Wie soll denn diese Wegbereitung geschehen? Darüber spricht der Prophet im Anschluss. Die Berge, die abgetragen werden sollen, sind ein Bild für das in unserem Leben, was sich gegen Gott erhebt, unser Hochmut, unsere Selbstgefälligkeit, unsere Hartherzigkeit, unsere Neigung zu Lüge, Zorn und Gewalt. Die Täler können ein Bild für unser Versagen, aber auch unsere Verzweiflung, unseren Unglauben, unsere Hoffnungslosigkeit sein. Berge sollen abgebaut, Täler sollen aufgefüllt werden. So kann ein Weg entstehen, in dem Gott in unser Leben kommt.

Doch wer ist überhaupt dazu in der Lage? Wer kann diesen Weg ebnen? Dass wir dabei immer wieder versagen, das zeigt die Geschichte des Volkes Gottes – im Alten und im Neuen Testament. Das zeigt auch die Geschichte unseres eigenen Lebens.

Und so ist es kein Wunder, dass diese Aufforderung von Jesaja in den Evangelien noch einmal ganz anders aufgenommen wird. Dort heißt es, dass Johannes, der Täufer, diesen Aufruf noch einmal ertönen ließ, hunderte von Jahren nach Jesaja. Und er zeigt auch, dass wir selbst nicht wirklich in der Lage sind, auch beim Einsatz aller unserer Möglichkeiten, Gott wirklich den Weg zu bereiten.

Der, der dann wirklich den Weg ebnet, ist Jesus selbst. Es stimmt: „Der Herr kommt gewaltig!“ Das ist das Erstaunliche: Er, der Herr, schafft selbst die Voraussetzung, dass Gottes Gegenwart, seine Liebe und Kraft, bei uns Einzug halten können. Und dann kommt er als genau das: Als der, der Gottes Liebe und Wahrheit verkörpert, seine Kraft und seine Gnade. Was wir Menschen nicht aus eigener Kraft schaffen, tut er selbst. Er bereitet sich einen Weg in unserer Welt und in unseren Herzen. Und er kommt dann selbst zu uns. Das ist die Botschaft von Advent, die Botschaft von Weihnachten: Gott kommt zu uns. In Jesus. Immanuel, das ist sein Name, der dieses Geheimnis zusammenfasst: Gott ist mit uns!

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