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Ermutigung für Friedensstifter

Horst Marquardt über Sprüche 12,20.

Leider lassen sich Verfeindete nicht gern beraten. Es gehört viel Geschick dazu, Streitende dazu zu bewegen, sich wieder zu vertragen. Jesus schätzt die Friedensstifter. Er nennt sie glückliche Gotteskinder. Wenn ich spüre, dass ich in einer bestimmten Situation zum Frieden raten sollte, darf mich die Ablehnung der Kampfhähne nicht entmutigen. Sehr eindrucksvoll gibt die Bibelübertragung „Hoffnung für alle“ den Bibelvers wieder. Dort heißt es: „Wer Böses ausheckt, betrügt sich selbst um das Beste; denn Freude erfährt nur, wer sich für Frieden einsetzt.“

Sehr bewegend ist die Erfahrung, von Gottes Geist berührt zu werden, der sehr deutlich mahnen kann, Frieden zu suchen oder zu stiften. Das erlebte vor einigen Jahren ein Missionar, der in Neuguinea tätig war. Er war mit einem einheimischen Christen in Streit geraten. Er berichtet, dass ihm dadurch die innere Ruhe abhanden gekommen war und dass ihm der Heilige Geist während eines Gebetes deutlich machte, zu dem Verletzten zu gehen, seine Verfehlung zu bekennen und um Verzeihung zu bitten. Innerlich sträubte er sich gewaltig und sagte sich:“ Ich, der Europäer, der Missionar und Lehrer, soll mich vor dem Mann aus Neuguinea beugen? Was wird der von mir denken? Und wenn er das anderen erzählt, werde ich da nicht unglaubwürdig?“

Der Mann aus Europa spürte aber den Heiligen Geist so stark, dass er wusste: Ich muss die Sache in Ordnung bringen. „Herr, schenke mir eine Begegnung mit dem Bruder“, betete er. Mit dem Motorrad wollte er in den Ort, in dem der Mann wohnte. Unterwegs, auf einer Straße, die bergab führte, blieb plötzlich der Motor stehen. Der Missionar ließ das Motorrad weiter rollen, aber der Motor sprang nicht wieder an. Mehrere Versuche wieder zu starten, misslangen. Darum stellte er das Fahrzeug am Straßenrand auf den Ständer. Ich lass ihn selbst berichten, was dann passierte: „In diesem Augenblick sah ich einen Mann, der mir entgegenkam. Es war der Bruder! Ich betete: ‚ Herr hilf mir’. ‚Oh’, sagte der Mann: , ist das Motorrad kaputt? Schade!’ Ich antwortete: ‚Das macht nichts. Ich bin froh, dass, ich dich sehe. Ich muss etwas mit dir besprechen.’“ Das geschah dann auch. Der Bruder aus Neuguinea vergab dem Missionar. Beide beteten miteinander. Dem Verkündiger der Frohen Botschaft war ein Stein vom Herzen gefallen.

Wie heißt es im Sprüchebuch: „... Freude erfährt, wer sich für Frieden einsetzt“. Als der Missionar wieder auf seinem Motorrad saß und den Berg hinabrollte, sprang der Motor plötzlich wieder an, als ob nichts gewesen wäre. Das Wort aus dem Buch der Sprüche bewahrheitete sich. Er war voller Freude. Ihm war allerdings schmerzlich bewusst, dass er an dem Mann vorbeigefahren wäre, hätte der Motor nicht ausgesetzt!

Man muss nicht solche Erfahrungen machen, um Friedensstifter zu sein. „Wer anderen hilfreichen Rat erteilt, macht sich selbst Freude“ (Gute Nachricht Übersetzung). Wenn es in unseren Gemeinden mehr Friedensstifter gäbe, würde manche unschöne Situation schnell bereinigt werden oder gar nicht erst entstehen. Wenn in unserer Gesellschaft mehr Menschen wären, die bei Auseinandersetzungen zum Frieden raten, bekäme das allen gut und manche Gewaltaktionen unterblieben. Das gilt natürlich ganz besonders auch für die Krisengebiete dieser Erde. Immer wieder bitte ich Gott: „Herr, erwecke dir Friedensstifter in der Ost-Ukraine, in Syrien, in Afrika und andernorts , wo Menschen sich die Köpfe einschlagen.“

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