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Zu Höherem berufen?

Werner Karch über 2. Thessalonicher 1,11.

Paulus schreibt: Wir beten allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig mache der Berufung und vollende alles Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens in Kraft.

2. Thessalonicher 1,11

Sind Sie schon mal berufen worden? In ein Amt, Ehrenamt, politisches Amt oder auch in den Beruf, den Sie erlernt haben? Kurz: in eine Funktion oder Tätigkeit, die Sie im Auftrag eines anderen ausführen? Sicherlich. Auch Politiker werden berufen. Sie sollen, im Auftrag des Volkes, für dieses sorgen und entsprechend regieren. Eine Berufung bringt immer ein hohes Maß an Verantwortung mit sich. Ein Politiker wird, um bei diesem Beispiel zu bleiben, ob er will oder nicht, von seinem Auftraggeber bewertet und beurteilt. Welche Arbeit hat er geleistet? Waren die Menschen, die ihn beauftragt haben, zufrieden mit ihm oder nicht?

Jeder, der im Auftrag eines anderen handelt, wird Rechenschaft darüber geben müssen. Was hat er mit dem Vertrauen, das man in ihn gesetzt hat angefangen? So kann sich kaum jemand herausreden: Das konnte ich nicht, das habe ich nicht geschafft, die anderen….usw. Man erwartet ein bestimmtes Verhalten an Fleiß und eine Einstellung, die angepasst oder würdig dieses Amtes ist. Der Bundespräsident kann nicht bei seiner Ansprache die Füße auf den Tisch legen, eine Zigarre anzünden und verkünden, dass schon alles von selbst seinen Lauf nehmen wird. Undenkbar! Er soll Probleme ansprechen und Mut machen, an die Stärken des Volkes appellieren. Die Menschen erwarten ein würdiges, staatstragendes Verhalten, wie es heute heißt. Alles andere wäre eine Farce und eher im Comedy-Bereich angesiedelt.

Wie sieht es bei denen aus, die sagen, dass sie Gott kennen? Merkt man davon etwas? Verhalten die sich anders als andere? Sie nennen sich ja auch „Berufene“, sogar von Gott berufen. Der Apostel Paulus schreibt im 2. Thessalonicherbrief: Wir beten allezeit für euch, dass unser Gott euch würdig mache der Berufung und vollende alles Wohlgefallen am Guten und das Werk des Glaubens in Kraft.

Ich selbst habe eine ganze Bandbreite von Meinungen über mich als „Christ“ gehört. „Du willst ein Christ sein, dass ich nicht lache“, war geradezu harmlos. „Sie wollen Christ sein, wo ist Ihre Liebe eigentlich?“, schon eine Nummer härter. Oder: „Wenn sie Christ wären, würden Sie sich anders verhalten!“ Also sind Sie keiner!. Aber auch: „Durch Ihr Verhalten habe ich vermutet, dass Sie Christ sind. Sie sind anders als andere“.

Was will ich damit anfangen? Klar, die Wahrnehmung und Beurteilung durch andere Menschen schwankt. Subjektive Einstellungen und Denkweisen sind meist im Vordergrund. Aber das alles zeigt doch: Ich bin nicht perfekt, ich entspreche nicht dem Bild, das andere sich von mir machen. Ich habe Schwächen und Stärken wie andere auch. Aber: Ich will so leben, wie es Gott gefällt, der mich ja „berufen“ hat. Das will ich wirklich und dabei bin ich halt kein perfekter, sondern ein lernender Mensch.

Ja, ich enttäusche vielleicht andere Menschen – andererseits lebe ich aber auch nicht nur, um anderen gefallen zu müssen. Ich muss nicht alles tun, um Beifall zu bekommen. Ich muss mein Wesen nicht verbiegen. Die Frage: „Was denkt eigentlich Gott von mir?“, ist mir wichtig. Das hat er mir durch Jesus Christus deutlich gemacht: Ich bin sein geliebtes Kind, er hat mich angenommen, weil er mich liebt. Ganz einfach - oder? Für mich ist das eine Grundlage, auf der ich leben kann. Wie ich leben und handeln soll, zeigt er mir durch die Bibel: „Nimm die Menschen an, wie sie sind, vergib ihnen Ihre Verfehlungen und tue ihnen nicht Böses! Mach es genauso, wie ich es mit dir gemacht habe.“ Das ist meine Berufung. Dafür lebe ich im eigentlichen Sinne.

Das will ich tun, aber ich kann es nicht von Natur aus. Ich muss lernen, anders zu denken und zu handeln. Halt so, wie es Jesus entspricht, wie es auch zu ihm passt. Das ist ein lebenslanger Prozess, aber ich habe Zeit, dies im Laufe meines Lebens zu lernen. Und ich will es auch lernen. Ich will, dass mein Leben gelingt und Zeugnis von dem gibt, der mich berufen hat.

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